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Nord Stream 1 unter Wartungsarbeiten

von Christoph Warich

Heute wird die Erdgaspipeline Nord Stream 1 zu Wartungsarbeiten abgeschaltet. Es wird spekuliert, dass Russland diese im Anschluss nicht wieder in Betrieb nimmt.

Notierungen

ICE Gasoil Juli handelte zuletzt bei 1140,00 Dollar. Das sind +6,50 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt momentan bei 105,90 Dollar und damit -1,12 Dollar zum Schluss Freitag. ICE WTI handelt aktuell bei 102,27 Dollar.

Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 beginnen

Ab heute beginnen die regulären Wartungsarbeiten an der Erdgaspipeline Nord Stream 1, zu dessen Zweck die wichtigste Versorgungsader Deutschlands bis zum 21. Juli abgeschaltet bleiben soll. Die Befürchtungen, dass Russland die Pipeline im Anschluss möglicherweise nicht wieder in Betrieb nehmen wird, nehmen aktuell immer weiter zu.
Nachdem es aufgrund der internationalen Sanktionen zu einem Lieferausfall von benötigten Turbinen kam, gab Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in der vergangenen Woche grünes Licht für Lieferungen ebendieser von Kanada nach Russland.
Die Wartungsarbeiten könnten nach Ankunft der Hardware noch 14 Tage dauern, also über den 21. Juli hinaus. Sollten die Erdgaslieferungen anschließend nicht wieder hochgefahren werden, besteht laut Bundesnetzagentur die Gefahr eines Gasmangels im kommenden Winter.
Bereits vor den Wartungsarbeiten war Nord Stream 1 nur noch zu 40 Prozent ausgelastet. Russland drohte zuletzt zunehmend mit einem generellen Exportstopp in Richtung Europa.

Rohölpreise in volatiler Lage

Die Rohölpreise an ICE und NYMEX befinden sich wie erwartet in einem volatilen Zustand zwischen Rezessionsangst und Versorgungsmangel. Die Nordseesorte Brent musste bereits die vierte Woche in Folge Verluste in Kauf nehmen.
Zum Kampf der Notenbanken gegen die steigende Inflation und einer schwer kalkulierbaren Angebotssituation kommen nun Meldungen über neue Lockdowns in China und darauffolgende Spekulationen über einen erneuten Nachfrageeinbruch des zweitgrößten Ölkonsumenten der Welt zu den Einflussfaktoren auf die Ölpreise hinzu.
Zum Wochenende wurden in weiteren chinesischen Städten die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verschärft. Zudem wurde in der gerade erst wiederbelebten Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai die hochansteckende Omikron-Variante BA.5 nachgewiesen. Es bleibt abzuwarten, ob dies zu einer erneuten vollständigen Abriegelung der Stadt führen wird, wie es bereits im Frühjahr der Fall war.
Die Auswirkungen einer solchen Maßnahme auf den Ölmarkt dürften sich zeitnah bemerkbar machen.

 

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