Die Sanktionen richten sich sowohl gegen einige Unternehmen, als auch direkt gegen einen Broker, welcher mit hochrangigen Vertretern der iranischen Revolutionsgarden zusammengearbeitet haben soll. Über Firmen mit Sitz im Oman wurde so der Export von iranischem Öl ermöglicht und erleichtert. Diese Firmen sowie auch die Privatpersonen wurden nun auf die schwarze Liste des US-Finanzministeriums gesetzt.
Diese neuen Sanktionen dürften einer baldigen Rückkehr zum Iran-Atomabkommen einen erneuten Dämpfer versetzen, die Gespräche dazu pausieren bereits seit Ende Juni.
Die Wahrscheinlichkeit einer zeitnahen Wiederaufnahme der Verhandlungen in Wien, geschweige denn einer Einigung, wurde schon durch die Wahl des Hardliners Ebrahim Raisi zum neuen iranischen Präsidenten massiv reduziert. Etliche Zwischenfälle in den vergangenen Monaten, beispielsweise in Form von Angriffen auf Öltanker in der Straße von Hormus, ließen eine Rückkehr iranischen Öls auf die Weltmärkte zuletzt ohnehin immer unwahrscheinlicher wirken.

Marktteilnehmer reagieren auf Monatsberichte

Nach der Veröffentlichung der monatlichen Berichte durch EIA, IEA sowie der OPEC in der vergangenen Woche, dürften die Marktteilnehmer derzeit das prognostizierte Überangebot am Ölmarkt einpreisen. Auch wenn dadurch der Spielraum der OPEC+ für Produktionssteigerungen deutlich kleiner wird, um keine Überversorgung zu provozieren, sehen die Berichte die US-Rohölproduktion und auch Russland als Triebfedern der kommenden Marktentwicklungen.
Der russische Ölkonzern Gazprom Neft hatte im Zuge der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen in der vergangenen Woche angekündigt, die derzeit gedrosselte Produktion mit der Lockerung der OPEC+-Kürzungen schnell wieder steigern zu wollen.

Notierungen

ICE Gasoil September handelte zuletzt bei 573,25 Dollar, -9,25 Dollar. ICE Brent handelt bei 69,82 Dollar, -0,77 Dollar. ICE WTI handelt bei 67,10 Dollar.