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Nach Angriffen auf Tanker: Neue Routen für Transportschiffe

von Christoph Warich

Die vermehrten Angriffe auf Transportschiffe im Roten Meer zwingen große Unternehmen vermehrt ihre Handelsrouten zu verändern. Zuletzt gab BP bekannt, auf die Route durch den Suezkanal zu verzichten.

Geopolitische Spannungen verlagern Schifffahrtsrouten: BP weicht dem Roten Meer aus

Die anhaltenden Attacken auf Containerschiffe und Tanker in der Meeresenge Bab el-Mandeb führen zu einer Veränderung von Transportrouten großer Unternehmen. Gestern sorgte die Ankündigung von BP, keine Tanker mehr durch den Suezkanal zu schicken, für Aufsehen. Die Alternativroute führt nun um die Südspitze Afrikas herum, was nicht nur längere, sondern auch kostspieligere Transportwege bedeutet.

Die Umstellung der Routen wirkt sich auf den Frachtraum und die Transportkosten zwischen Asien und Europa aus. Diese Kosten werden auf Waren wie Öl und Ölprodukte aufgeschlagen, wobei der tatsächliche Preiseffekt voraussichtlich gering sein wird. Die größere Sorge liegt jedoch in der Gefahr einer geopolitischen Eskalation, die die Märkte beeinflusst. Analyst John Driscoll von JTD Energy Services warnt vor verschärften Spannungen im Nahen Osten und einer möglichen Einmischung des Irans.

Als Reaktion auf die Bedrohung durch die Houthi-Rebellen hat der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin angekündigt, eine Koalition zu bilden. Gespräche über den Umfang und die Art des Eingreifens sollen am heutigen Dienstag in Washington stattfinden. Der Iran warnt, dass eine Einmischung der USA und ihrer Verbündeten ein Fehler wäre.

Die Meerespassage durch den Suezkanal und das Rote Meer ist entscheidend für den globalen Schiffsverkehr, wobei etwa 15% des weltweiten Schiffsverkehrs und 8% des weltweit geförderten Rohöls durch diese Route transportiert werden. Neben BP haben bereits mehrere Reedereien, darunter Maers Tankers, Moller-Maersk, Hapag-Lloyd, MSC, CMA CGM und Evergreen, angekündigt, ihre Schiffe von dieser Route abzuziehen oder zu meiden.

Umwelthilfe klagt gegen Chlor-Einsatz am LNG-Terminal in Wilhelmshaven

Die Deutsche Umwelthilfe hat vor dem Bundesverwaltungsgericht Klage gegen den Einsatz von Chlor am Terminal für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven eingereicht. Der Verein wirft dem Betreiber Uniper vor, mit dem Einsatz von Biozid beim Betrieb des Terminals "Höegh Esperanza" das Ökosystem der Jade und des Wattenmeers erheblich zu gefährden. Diese Klage wurde am Dienstag bekannt, nachdem die "Neue Osnabrücker Zeitung" und der NDR zuerst darüber berichteten.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, beschuldigte Uniper, die Jade und die Nordsee durch den Einsatz von Chlor zu verschmutzen, obwohl schonendere Alternativen vorhanden seien. Er betonte, dass das Wattenmeer leichtfertig als Müllhalde missbraucht werde. Die Frage, warum das zweite Terminalschiff "Excelsior" ohne Biozid betrieben werden könne, während dies für die "Höegh Esperanza" nicht möglich sei, stellte er in den Raum.

Kritik an der Einleitung von chlorhaltigen Abwässern in die Jade äußerten bereits zuvor Umweltschutzverbände, Anwohner und Muschelfischer. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Umweltschutz gab jedoch am Freitag bekannt, dass die Reinigung des LNG-Terminals mit Chlor bisher keine nachweisbaren negativen Auswirkungen auf das Gewässer hatte. Messwerte zeigten, dass nach elf Monaten Betrieb die verschiedenen Chlor- und Nebenprodukte größtenteils unter der Nachweisgrenze lagen.

Uniper hatte im Sommer ein Konzept zur Minimierung des Chloreinsatzes vorgelegt, in dem über 20 alternative Reinigungsverfahren beschrieben wurden. Dennoch behauptet das Unternehmen, dass keine Variante besser geeignet sei als die Chlorierung, um die Leitungen von Muscheln oder Seepocken freizuhalten.

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