Mildes Wetter beeinträchtigt die Nachfrage
von Christoph Warich
Das milde Winterwetter sorgt momentan für einen geringeren Heizbedarf und drückt somit die Ölnachfrage.
Notierungen
ICE Gasoil Futures Januar handelten zuletzt bei 877,50 Dollar. Brent handelt momentan bei 81,75 Dollar, das sind -0,32 Dollar zum Schluss Freitag. WTI handelt aktuell bei 75,72 Dollar.
Warmes Wetter drückt die Nachfrage
Die milden Temperaturen, welche in Europa bereits seit Weihnachten vorherrschen, sind für diese Jahreszeit zu warm. Zumindest wenn man sich nach der üblichen Heizölnachfrage richtet, welche zu diesem Zeitpunkt üblicherweise wesentlich höher ausfallen sollte.
Auch in den USA sind die Temperaturen inzwischen wieder angestiegen und haben Werte erreicht, welche ungewöhnlich hoch für einen Jahresbeginn sind. In den vergangenen Wochen sind weite Teile der Vereinigten Staaten noch von einem Blizzard heimgesucht worden, weiter Teile der Infrastruktur sind ausgefallen, die Ölindustrie stand stellenweise still.
Diese Situation sorgt nun dafür, dass der Heizbedarf allgemein abfällt, die Heizölnachfrage sinkt und dies bei Produktfutures wie Gasoil zu Auswirkungen führt.
China: Hinweise für schwache Nachfrage
Die chinesische Regierung hat zum Jahresbeginn die Exportquoten drastisch angehoben. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die erlaubte Menge von 13 Mio. Tonnen auf 18,99 Mio. Tonnen angehoben. Dies ist ein Anstieg von knapp 46 Prozent. Auf diesem Weg haben chinesische Raffinerien die Möglichkeit mehr Rohöl zu verarbeiten und ihre hohe Auslastung beizubehalten, wodurch die Nachfrage nach Rohöl gestützt werden soll.
Experten gehen jedoch davon aus, dass dies eher auf eine schwache Nachfrage hinweist. Hohe Produktbestände, bedingt durch einen schwachen Konsum und die Coronasituation der letzten Wochen, könnten ebenfalls ausschlaggebend für die Entscheidung zur Quotenanpassung Pekings sein.