Meldungen aus China belasten den Ölpreis
von Christoph Warich
Die Meldung über eine mögliche Intervention Chinas bei der Preisfindung von Kohle hat auch Auswirkungen auf andere Rohstoffe, unter anderem Öl.
Notierungen
ICE Gasoil November handelte zuletzt bei 735,50 Dollar, +0,50 Dollar zum Settlement vom Dienstag. Nach den aktuellen Indikationen wird ICE Gasoil bei ±0,00 bis +1,00 Dollar bei ca 735,50 Dollar erwartet.
ICE Brent handelt bei 84,74 Dollar, das sind -0,34 Dollar zum Schluss Dienstag. ICE WTI handelt bei 81,67 Dollar.
China erwägt Eingriff in den Kohlepreis
Auch die Preise für chinesische Kohle ist im Laufe des Jahres immer weiter angestiegen. So weit, dass die chinesische Regierung in Form der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform ein Eingreifen in die Kohlepreisentwicklung diskutiert. Die fundamentalen Gegebenheiten von Angebot und Nachfrage seien zuletzt stark verletzt worden, so dass der Preis einen irrationalen Aufwärtstrend aufweise.
Das chinesische Recht erlaubt es dem Parlament und den Regionalregierungen die Preise wichtiger Güter und Dienstleistungen zu drosseln, indem sie die Gewinnraten begrenzen oder die Preise gleich direkt festlegen können.
Trotz des direkten Preisrückgangs als Folge der Regierungsüberlegungen sind die chinesischen Kohle-Futures noch immer um etwa 260 Prozent höher als zum Beginn des Jahres.
Ölpreise stagnieren
Nachdem die Ölpreise ihren Aufwärtstrend zum Wochenbeginn fortgesetzt haben, scheinen sie nun ein wenig zu stagnieren. Die Nachrichten aus China über einen staatlichen Eingriff in die Rohstoffpreisfindung sowie die Meldung, dass die Schieferölproduktion der USA wieder ansteigt und den Preisen so längerfristig einen Dämpfer verpassen könnte kommen als Grund dafür in Frage.
Ungewiss hingegen ist die Lage weiterhin beim Gas. Nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin vor kurzem noch eine Steigerung der Erdgaslieferungen nach Europa in Aussicht gestellt hat, hieß es von Seiten des russischen Energiekonzerns Gasprom nun, dass dies an Bedingungen geknüpft sei. Die EU und insbesondere Deutschland sollten so bald wie möglich den Betriebsstart der Nord Stream 2 Pipeline genehmigen. Die derzeitigen Termingeschäfte über die bisherigen Pipelines deuten Berichten zufolge derweil nicht auf einen Anstieg der Erdgaslieferungen für November hin.