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Lage in Nahost sorgt für Preisanstieg

von Christoph Warich

Die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten sorgen weiterhin für große Sorgen einer Eskalation der Lage. Als Reaktion darauf sind die Ölpreise zuletzt erneut leicht angestiegen.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 723,25 Dollar. Brent handelt aktuell bei 78,82 Dollar und damit +0,57 Dollar zum Schluss Mittwoch. WTI handelt momentan bei 72,39 Dollar.

Ölpreise steigen moderat: Sorgen um Nahost-Konflikte und Libyen

Die Ölpreise legten am Donnerstag erneut zu, allerdings fielen die Anstiege im Vergleich zum vorherigen Preissprung moderat aus. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent für die Lieferung im März kostete am Morgen 78,82 US-Dollar, ein Anstieg um 57 Cent gegenüber dem Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 69 Cent auf 73,39 Dollar.

Hintergrund dieser Entwicklung ist die anhaltende Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten. Verheerende Explosionen im Iran und die Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon haben die Spannungen in der ölreichen Region weiter erhöht. Am Mittwoch verzeichneten die Ölpreise jeweils einen Anstieg von etwa drei Dollar je Barrel. Zuvor hatten Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer bereits für steigende Ölpreise gesorgt.

Die Befürchtungen vor einem Rückgang der Öllieferungen aus Libyen trugen ebenfalls zur Unterstützung der Ölnotierungen bei. In dem OPEC-Mitgliedsland wurde kürzlich eines der größten Ölfelder geschlossen.

Im weiteren Tagesverlauf richtet sich das Interesse der Anleger auch auf die Entwicklung der Ölreserven in den USA. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) meldete einen Rückgang der Rohöllagerbestände um 7,4 Millionen Barrel in der vergangenen Woche. Die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung werden im weiteren Tagesverlauf erwartet, und ein Rückgang der Reserven in der größten Volkswirtschaft der Welt könnte die Ölpreise in der Regel weiter stützen.

Ölmarkt: Überraschende API-Daten veröffentlicht

Aufgrund des Neujahrstages am Montag veröffentlichte das American Petroleum Institute (API), der bedeutendste Interessenverband der amerikanischen Öl- und Gasindustrie, seine wöchentlichen Bestandsschätzungen erst gestern Abend, statt wie üblich am Dienstag. Die veröffentlichten Zahlen wichen deutlich von den vorherigen Schätzungen ab - und das in beide Richtungen.

Das API meldet einen unerwartet starken Rückgang der Rohölvorräte um -7,4 Mio. Barrel, während Analysten zuvor lediglich einen Rückgang von -2,7 Mio. Barrel erwartet hatten. Im Gegensatz dazu verzeichnete das API sowohl bei Destillaten als auch bei Benzin einen unerwartet starken Aufbau, und zwar jeweils um +6,7 Mio. bzw. +6,9 Mio. Barrel. Die Expertenschätzungen gingen im Vorfeld lediglich von einem Zuwachs von jeweils +0,4 Mio. Barrel aus.

Trotz der signifikanten Abweichungen zwischen den API-Daten und den vorherigen Schätzungen gleichen sich der Rückgang bei den Rohölvorräten und die Aufbauten bei den Produkten im Gesamtbild des API mehr oder weniger aus. Nun bleibt abzuwarten, ob das US-Energieministerium (DOE) diese Zahlen in seinem offiziellen Bestandsbericht bestätigen wird.

Das detailliertere Reporting des US-Energieministeriums zu den wöchentlichen Ölbeständen wird ebenfalls mit einem Tag Verzögerung veröffentlicht und steht heute Nachmittag um 17:00 Uhr an. Dieser Bericht wird Aufschluss darüber geben, ob der potenzielle Anstieg der Produktbestände mit einem Rückgang der Nachfrage einhergeht, was an den Ölbörsen bearish wirken könnte. Die Daten des API deuten jedoch darauf hin, dass der Anstieg mit den gesunkenen Rohölbeständen zusammenhängt, was sich im DOE-Bericht in einer erhöhten Raffinerieverarbeitung widerspiegeln könnte.

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