Lage im Nahen Osten bleibt im Fokus der Aufmerksamkeit
von Christoph Warich
Nach wie vor bleib die angespannte Lage im Nahen Osten im Zentrum der Aufmerksamkeit der Ölmärkte. Nach dem tödlichen Angriff auf einen US-Stützpunkt droht eine Ausweitung der Eskalation.
Ölpreise steigen weiter aufgrund zunehmender Spannungen im Nahen Osten
Die Ölpreise setzten ihren Anstieg am Montag fort, da die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten die Unsicherheit am Markt verstärkten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Morgen 83,84 US-Dollar, was einen Anstieg um 29 Cent im Vergleich zu Freitag bedeutete. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 27 Cent auf 78,28 Dollar.
In der vergangenen Woche verzeichneten die Rohölpreise einen Anstieg von etwa fünf Dollar, wobei zunehmende Spannungen in der Region um das Rote Meer herum als treibende Kraft gelten. Am Freitag berichteten jemenitische Huthi-Rebellen von einem Angriff auf einen britischen Tanker im Golf von Aden. Am Wochenende kamen in Jordanien bei einem Drohnen-Angriff drei US-Soldaten ums Leben.
Die Region ist nicht nur aufgrund ihrer Ölreserven von Bedeutung, sondern beherbergt auch den wichtigen Seeweg des Roten Meeres, über den der Öltransport zwischen Asien und Europa über den Suezkanal erfolgt. Die zunehmenden Angriffe von von Iran unterstützten Huthi-Milizen in der Region haben dazu geführt, dass diese Transportroute weitgehend gemieden wird. Als Reaktion darauf haben die USA und Großbritannien Militärschläge durchgeführt, was zu steigenden Risikoaufschlägen am Ölmarkt führt.
Iran bestreitet Verwicklung nach tödlichem Angriff auf US-Soldaten in Jordanien
Nach dem tödlichen Drohnenangriff auf US-Soldaten in Jordanien hat der Iran jegliche Verwicklung abgestritten. Die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete am Montagmorgen Ortszeit, dass der Vertreter der Islamischen Republik bei den Vereinten Nationen beteuerte: "Der Iran hat nichts mit diesen Angriffen zu tun, und der Konflikt besteht zwischen der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika und den Widerstandsgruppen in der Region."
Bei dem Angriff am Sonntag wurden drei US-Soldaten getötet und über zwei Dutzend weitere verletzt. US-Präsident Joe Biden äußerte sich, dass der Anschlag "von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen" verübt wurde, die in Syrien und im Irak operierten. Auch der britische Außenminister David Cameron sprach von einem Angriff von mit dem Iran verbündeten Milizen und rief die Islamische Republik dazu auf, die Situation in der Region zu deeskalieren.
Die ohnehin angespannte Sicherheitslage in der gesamten Region, bedingt durch den Gaza-Krieg, verschärft die Unsicherheit weiter. Die USA haben wiederholt ihre Besorgnis darüber geäußert, dass der Konflikt im Nahen Osten sich zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte.