Kurskorrektur deutet sich erneut an
von Christoph Warich
Mehrere Faktoren deuten auf eine Abwärtskorrektur innerhalb der Aufwärtstrends hin. Die immer neuen Langzeithochs der Preise für Brent und WTI deuten auf einen überkauften Markt hin.
Notierungen
ICE Gasoil November handelte zuletzt bei 725,50 Dollar. +3,00 Dollar zum Settlement des Vortags. Nach den aktuellen Indikationen wird ICE Gasoil bei +2,00 bis +4,00 Dollar bei ca 725,50 Dollar erwartet.
ICE Brent handelt bei 84,05 Dollar, das sind -0,56 Dollar zum Schluss Donnerstag. ICE WTI handelt bei 82,60 Dollar.
Die Zeichen stehen auf Kurskorrektur
Der überhitzte Ölmarkt zeigt Anzeichen einer Abwärtskorrektur. Nachdem es in den letzten Monaten für Brent und WTI von einem Langzeithoch zum nächsten ging, gehen erste Experten nun davon aus, dass die Aufwärtstendenz der Ölpreise immer weiter nachlassen wird. Laut den Branchenfachleuten von Vanda Insights ist der Markt eindeutig überkauft.
Ein weiterer Faktor, der sich gestern an den Ölbörsen bemerkbar machte, war die Entwicklung der Kohlepreise in China. Diese sind noch vor Handelsauftakt eingebrochen, nachdem die chinesische Regierung zuletzt einen Eingriff in die Preisgestaltung des Energieträgers angedeutet hat.
Ölplattform im Golf von Mexiko kurz vor Wiederaufnahme des Betriebs
Zwei Monate ist es nun her, dass Hurrikan Ida den Förderbetrieb an der US-Golfküste beinahe komplett lahmgelegt hat. Noch immer sind die Schäden an den hiesigen Ölanlagen nicht vollständig beseitigt.
Dies betrifft auch die Förderanlagen des Großkonzerns Shell, deren Ausfall der Plattformen Ursa und Mars für Produktionsausfälle von mehreren hunderttausend Barrel pro Tag sorgt. Gut informierte Kreise berichten nun jedoch, dass das Unternehmen davon ausgeht zumindest die Ursa-Plattform innerhalb der ersten Novemberhälfte wieder in Betrieb nehmen zu können. Bislang ist damit gerechnet worden, dass eine Wiederinbetriebnahme frühestens im kommenden Jahr möglich sein werde.
Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, so würde die US-amerikanische Ölproduktion kurzfristig deutlich ansteigen, was die momentan hohen Preise zumindest ein bisschen absenken lassen könnte.