Iran steigert Ölexporte
von Christoph Warich
Der Iran konnte in den vergangenen Monaten, trotz westlicher Sanktionen, seine Ölexporte steigern. Als Hauptabnehmer gilt China.
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ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 927,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 88,40 Dollar und damit -0,60 Dollar zum Schluss Montag. WTI handelt momentan bei 85,42 Dollar.
Iran steigert Ölexporte trotz Sanktionen - China als Hauptabnehmer
Trotz anhaltender Sanktionen des Westens, insbesondere der USA, hat der Iran in den letzten Monaten seine Ölexporte deutlich erhöht. Vor allem China hat großes Interesse am iranischen Rohöl gezeigt. Laut Tankertrackingdaten bezog China in jüngster Zeit zwischen 1,4 und 1,9 Millionen B/T iranisches Öl, im Vergleich zu rund 1 Million B/T vor einem Jahr.
Die Volksrepublik China scheint fast die gesamte Ölexportmenge des OPEC-Mitglieds zu absorbieren. Berichten zufolge hat der Iran kürzlich täglich etwa 2 Millionen Barrel Öl exportiert. Allerdings steht in den chinesischen Raffinerien bald der saisonale Wartungszyklus an, was voraussichtlich zu einer sinkenden Nachfrage nach Rohöl führen wird. Experten erwarten, dass dies sich auch auf die iranischen Exporte auswirken wird.
Selbst wenn die Nachfrage der chinesischen Raffinerien wieder steigt, dürfte das Potenzial für weitere Steigerungen der iranischen Rohölexporte begrenzt sein, so Russell Hardy, der Vorstandsvorsitzende des Handelshauses Vitol. Hardy betonte, dass die iranische Ölproduktion mittlerweile ein Niveau von etwa 3,1 Millionen B/T erreicht habe. Angesichts dieser bereits vergleichsweise hohen Förder- und Exportmengen dürfte es nur noch wenig Spielraum nach oben geben.
Ölpreise nahe Jahreshoch trotz leichtem Rückgang
Die Ölpreise behalten ihre Position in der Nähe der diesjährigen Höchststände bei. Am Dienstagmorgen lag der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November bei 88,83 US-Dollar, was einem Rückgang von 17 Cent gegenüber dem Vortag entspricht. Ebenfalls leicht gesunken ist der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung, der sich auf 85,81 Dollar belief.
Die Ölmärkte wurden zuletzt durch enttäuschende Konjunkturdaten aus China leicht belastet. Im August verzeichnete ein Stimmungsbarometer einen spürbaren Rückgang, was auf eine anhaltend schwache Binnenkonjunktur in China hindeutet. China ist einer der größten Ölverbraucher weltweit.
Trotz dieser vorübergehenden Schwankungen sind die Ölpreise in den letzten Wochen insgesamt gestiegen. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf ein anhaltend knappes Angebot zurückzuführen. Insbesondere Russland und Saudi-Arabien, zwei der führenden Ölförderländer, haben ihre Lieferungen begrenzt.
In der vergangenen Woche kündigte Russland an, gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Ölverbunds OPEC+ weitere Angebotsbeschränkungen zu beschließen. Details zu diesen Maßnahmen sollen in dieser Woche bekanntgegeben werden.