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Irak strebt Wiederherstellung der kurdischen Ölexporte an

von Christoph Warich

Inmitten anhaltender diplomatischer Spannungen zwischen Ankara und Bagdad bemüht sich der Irak um die Wiederaufnahme der bedeutsamen Kirkuk-Ceyhan-Pipeline.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 906,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 84,20 Dollar und damit -0,99 Dollar zum Schluss Montag. WTI handelt momentan bei 79,89 Dollar.

Irakischer Energieminister auf Mission zur Beilegung der Ölpipeline-Streitigkeiten mit der Türkei

Die bedeutende Kirkuk-Ceyhan-Pipeline, die üblicherweise täglich zwischen 400.000 und 450.000 Barrel kurdisches Rohöl aus dem Nordirak zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan befördert, bleibt weiterhin ungenutzt. Der Grund für diese Unterbrechung liegt in anhaltenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Ankara und Bagdad. Doch der irakische Energieminister Hayan Abdel-Ghani setzt nun auf diplomatische Bemühungen, um die Angelegenheit während seines Staatsbesuchs in der türkischen Hauptstadt zu klären.

Die Wiederaufnahme der Ölexporte über die Pipeline steht im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Abdel-Ghani und seinem türkischen Amtskollegen. Ein Vertreter des irakischen Ölministeriums, der mit der Situation vertraut ist, teilte am Montagabend mit: "Der irakische Ölminister hält sich in der Türkei auf, um die Hindernisse zu besprechen, die die Wiederaufnahme der Ölexporte verzögern, und um zu erörtern, wie die noch bestehenden Probleme gelöst werden können."

Der Stopp der Ölexporte aus der nordirakischen Kurdenregion erfolgte Ende März aufgrund eines Schiedsspruchs der Internationalen Handelskammer. Diese hatte dem Irak Recht gegeben und festgestellt, dass die Türkei Ölexporte aus Kurdistan ohne Zustimmung der irakischen Bundesregierung in Bagdad ermöglicht hatte. Bagdad argumentiert, dass ausschließlich die staatliche irakische Vermarktungsgesellschaft SOMO berechtigt ist, Rohölexporte über den Hafen Ceyhan abzuwickeln. Die Türkei wird in Erwägung gezogen, Milliarden an Schadensersatz an den Irak zu zahlen, doch Beobachter des Marktes gehen davon aus, dass hier noch Verhandlungsspielraum besteht.

Die Augen sind nun auf Abdel-Ghani gerichtet, um zu sehen, ob er in der Lage ist, Fortschritte zu erzielen und die anhaltenden Differenzen zwischen den beiden Ländern zu überbrücken. Eine erfolgreiche Einigung und die damit verbundene rasche Wiederaufnahme der Ölexporte über die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline könnten dazu beitragen, die derzeitige Angebotsknappheit auf dem globalen Ölmarkt zumindest teilweise abzumildern und somit einen eher negativen Impuls zu liefern.

Alarmierende Warnungen vor drohender Dieselknappheit auf dem Ölmarkt

Die Ölbörsen reagierten zuletzt auf bearishe Anzeichen aus den USA und China, doch der Markt leidet nach wie vor unter Angebotsverknappung. Analysten warnen erneut vor einer akuten Dieselknappheit, ähnlich wie im letzten Jahr nach dem Ukraine-Krieg.

Der Preisunterschied zwischen Diesel und Rohöl erreicht weltweit besorgniserregende Werte. Experten befürchten, dass die saisonale Nachfrage in den kommenden Monaten zu einem Angebotsdefizit führen könnte. Trotzdem beruhigt die Erinnerung an das Vorjahr, als die Preise nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine trotz anfänglicher Bedenken wieder sanken.

Trotzdem bleiben die knappen Lagerbestände eine anhaltende Herausforderung, die zu Versorgungsengpässen führen könnten. Eugene Lindell von FGE erklärt, dass wir eigentlich jetzt Vorräte aufstocken sollten, um der üblichen Nachfrage im September gerecht zu werden. Doch er befürchtet, dass dies bis Oktober kaum weltweit möglich wäre.

Wood Mackenzie warnt ebenfalls vor Dieselmarkt-Problemen, insbesondere in Europa. Die Umstellung auf leichteres Rohöl aufgrund von Förderkürzungen in Ländern wie Saudi-Arabien und Russland hat die Dieselkraftstoffausbeute in der europäischen OECD im Juli um über 1,6 Prozent unter den historischen Durchschnitt gedrückt.

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