IEA warnt vor Ausweitung der Energiekriese
von Christoph Warich
Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur, äußerte sich bei einer Energiekonferenz in Sydney zur aktuellen Lage der Energiemärkte
Notierungen
ICE Gasoil Juli handelte zuletzt bei 1196,25 Dollar und damit +3,75 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt momentan bei 105,30 Dollar. Das sind -1,75 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt derzeit bei 101,71 Dollar.
Fatih Birol warnt vor Verschärfung der Lage
Fatih Birol, seines Zeichens Chef der Internationalen Energieagentur IEA, warnte während einer Energiekonferenz im australischen Sydney davor, dass sich die derzeitige Situation an den Energiemärkten noch weiter verschlimmern könne.
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine, und die darauf folgenden internationalen Reaktionen, hätten den gesamten Energiemarkt durcheinander gebracht.
Birol hält es zwar durchaus für möglich, dass die derzeitige Energiekrise zu einem beschleunigten Umdenken in der Energiepolitik führen könnte, ähnlich wie es die Krisen in den 70er Jahren getan haben, jedoch wird es für Europa und auch andere Regionen weiterhin eine Herausforderung bleiben, die Öl- und Gasversorgung bis zu einem Umstieg auf erneuerbare Energien sicherzustellen.
Blick der Märkte richtet sich auf OPEC- und EIA-Berichte
Die Marktteilnehmer dürften heute gespannt auf die Veröffentlichungen der aktuellen Monatsberichte der OPEC und EIA blicken. Diese werden im Laufe des heutigen Nachmittags, respektive Abends, fällig.
Interessant wird die Einschätzung der Institutionen zur Coronalage in China und die darauffolgenden Reaktionen der hiesigen Regierung sein. Sollte es erneut zu größeren Lockdowns in den großen Wirtschaftsstandorten Chinas kommen, drohen wiederholt große Einbrüche der Ölnachfrage.
Bereits in ihrem letzten Monatsbericht hat die EIA ihre Prognosen zur chinesischen Ölnachfrage für 2022 und 2023 gesenkt. Es ist möglich, dass diese Einschätzungen erneut herabgesetzt werden.
Bei der OPEC wird zusätzlich von Interesse sein, wie die Organisation ihre eigenen Reservekapazitäten einschätzt. In den vergangenen Monaten hat das Kartell die intern vereinbarten Produktionsziele wiederholt verfehlt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Produktionsvereinigung erneut an den eigenen Erwartungen gescheitert ist.