IEA plant Rekordfreigabe
Die Internationale Energieagentur plant insgesamt 120 Millionen Barrel aus den strategischen Reserven ihrer Mitgliedsländer bereitzustellen.
Notierungen
ICE Gasoil April handelte zuletzt bei 1041,00 Dollar. Das sind -13,25 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt momentan bei 102,39 Dollar und damit +1,32 Dollar zum Schluss Mittwoch. ICE WTI handelt bei 98,02 Dollar.
IEA verkündet Freigabe von Rekordmenge
Die Internationale Energieagentur gab gestern die Freigabe von insgesamt 120 Mio. Barrel Rohöl aus den Reserven ihrer Mitgliedsländer bekannt. Dies bestätigte der Direktor der IEA, Fatih Birol, gestern Abend per Twitter. Genauere Details zur Aufteilung der Mengen sollen noch Folgen.
Die beschlossene Freigabe ist die zweite koordinierte Maßnahme der 31 IEA-Mitgliedsstaaten innerhalb weniger Wochen und die größte in der Geschichte der Vereinigung. Sie dient der Steuerung der Rohölpreise und somit indirekt auch der Produktpreise von Benzin, Diesel und Heizöl.
Während die Marktteilnehmer noch auf Einzelheiten zur Verteilung der Reserven warten, sorgte die Meldung über den Beschluss gestern bereits für eine deutliche Abwärtskorrektur und schickte die Kurse auf die tiefsten Stände seit drei Wochen.
Experten: Freigabe wird nicht reichen
Erste Experten geben schon zu Bedenken, dass die freigegebenen Reserven möglicherweise nicht ausreichen werden, um die massiven Angebotsengpässe auszugleichen.
Claudio Galimerti von Rystad Energy merkte an, dass die potenziellen Produktionsausfälle durch einen Ausschluss Russlands vom internationalen Handel über 2 Mio. B/T betragen
dürften. Die von den USA geplante Freigabe von 1 Mio. B/T werden somit nicht ausreichen um den internationalen Bedarf zu decken.
Auch Baden Moore von der National Australia Bank zeigte sich skeptisch. Zwar würden die freigegebenen Reserven das kurzfristige Aufwärtsrisiko für den Markt verringern, die Notwendigkeit diese spätestens 2023 wieder auffüllen zu müssen, würde jedoch zu einer Verknappung am Terminmarkt beitragen und dort die fundamentalen Angebotsaussichten unverändert lassen. Im Zweifel werden die heutigen Sorgen also nur in die Zukunft verschoben.