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Hurrikan Idalia trifft die Ölindustrie

von Christoph Warich

Hurrikan Idalia treibt weiterhin sein Unwesen im Golf von Mexiko und zeigt nun erste Auswirkungen auf die dortige Ölindustrie: Erste Ölplattformen wurden bereits evakuiert.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 932,75 Dollar. Brent handelt aktuell bei 85,88 Dollar und damit +0,35 Dollar zum Schluss Dienstag. WTI handelt momentan bei 81,59 Dollar.

Hurrikan Idalia beeinflusst Ölindustrie: Produktionseinschränkungen und Schließungen

Der rasch erstarkte Hurrikan Idalia, der sich im Golf von Mexiko entwickelt hat, könnte die Ölindustrie stark beeinträchtigen. Binnen kurzer Zeit stieg er von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 2 auf und wird voraussichtlich sogar zu einem Hurrikan der Kategorie 3 anwachsen, bevor er heute die Westküste Floridas erreicht. Bereits jetzt sind erste Auswirkungen auf die Ölbranche spürbar.
Chevron, ein bedeutender US-Ölproduzent, meldet Abzüge von nicht unbedingt notwendigem Personal von den Plattformen Blind Faith und Petronius sowie die vollständige Stilllegung der Genesis-Plattform. Die Produktionsaktivitäten auf den anderen Plattformen sollen trotz der Evakuierungen vorerst weiterlaufen.
Kinder Morgan, ein weiteres Unternehmen in der Branche, schließt vorübergehend das Raffinerieprodukte-Terminal in Tampa und plant die Abschaltung des Central Florida Pipeline Systems im Laufe des Tages. Die Entscheidung über das Produktterminal in Orlando hängt von der Sturmentwicklung ab. Die Betriebsruhe an den Häfen von Manatee, Sutton und Tampaplex beeinflusst hauptsächlich Lieferungen von Rohstoffen wie Düngemitteln und Kohle.
Wenn Idalia rasch über Florida zieht, könnten vorübergehende Betriebsunterbrechungen vor allem die regionalen Ölpreise beeinflussen. Allerdings könnten längerfristige Schäden an der Ölinfrastruktur durch den Hurrikan zu spürbaren Auswirkungen auf die Ölfutures an ICE und NYMEX führen. Die Entwicklung bleibt abzuwarten.

Überraschender Rückgang der US-Rohölvorräte

Das American Petroleum Institute (API) veröffentlichte am Dienstag seinen wöchentlichen Bestandsbericht, der die Ölindustrie überraschte. Die landesweiten Rohölvorräte der USA verzeichneten einen massiven Rückgang, während die Bestände an Destillaten und Benzin gegen Analystenerwartungen stiegen.
Mit einem unerwarteten Abbau von 11,5 Millionen Barrel übertraf der Rückgang der US-Rohölvorräte die Vorhersagen der Analysten um das Fünffache. Die endgültige Bestätigung durch das Department of Energy (DOE) um 16:30 Uhr könnte zu einem neuen vorläufigen Jahrestief der US-Rohölvorräte führen.
Die Rohölbestände im Zentrallager Cushing, Oklahoma, könnten erstmals seit Januar unter 30 Millionen Barrel sinken, basierend auf dem gemeldeten Abbau von 2,2 Millionen Barrel laut API. Trotz dieser bullischen Anzeichen hatten die Daten des API bei ihrer Veröffentlichung am Dienstag nur geringen Einfluss auf die Rohölpreise.
Ein Grund könnte der unerwartete Anstieg der Benzin- und Destillatbestände sein, der laut API in der Berichtswoche verzeichnet wurde. Dieser Anstieg könnte auf eine erhöhte Raffinerieauslastung zurückzuführen sein, die wiederum die Abbaubewegungen bei Rohöl erklären könnte.

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