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Hurrikan Ida sorgt noch immer für Nachwirkungen auf den Ölmärkten

von Christoph Warich

Noch immer ist ein Großteil der US-amerikanischen Offshore Produktion lahmgelegt, die meisten Plattformen sind weiterhin unbemannt.

Die Entscheidung der OPEC+, ihre Produktionssteigerung von zusätzlichen 400.000 B/T wie geplant durchzuführen, wurde vom Markt mehr oder minder unberührt hingenommen. Die Auswirkungen von Hurrikan Ida zeigen jedoch noch immer ihre Einflüsse.
Die breitflächigen Stromausfälle und Überschwemmungen sorgen nach wie vor dafür, dass weder Reparaturteams noch die Arbeiter auf ihre Plattformen zurückgebracht werden können. Das Bureau of Safety and Environmental Enforcement meldete für gestern weiterhin einen Ausfall von 93,55 Prozent der Offshore-Ölproduktion.
Während die OPEC+-Entscheidung also eigentlich für sinkende Preise hätten sorgen müssen, ist es die Lage an der US-amerikanischen Ostküste welche die momentane Lage im Gleichgewicht hält. Wie lange es dauert den Normalzustand wieder herzustellen ist nach wie vor schwer einzuschätzen.

US-Raffinerien nutzen strategische US-Reserven

Im Zuge der Krise in Louisiana hat mit der Exxon Mobile Corp. nun der erste Konzern die strategischen Reserven der USA angezapft, um die Produktion wieder aufzunehmen. Die Genehmigung zur Entnahme von 1,5 Mio. Barrel aus der „Strategic Petroleum Reserve“ des Landes gab US-Präsident Joe Biden bereits am Donnerstagnachmittag.
Mit den zur Verfügung gestellten Mengen soll die Raffinerie in Baton Rouge, einem der größten Ölverarbeitungskomplexe des Bundesstaates, wieder in Betrieb genommen werden.
Dies hatte Exxon Mobile bereits am Mittwoch angekündigt, um die Wiederherstellung der Kraftstoffproduktion in Louisiana zu gewährleisten. Louisiana selbst, dessen Raffinerieproduktion ein Fünftel des gesamten Landes ausmacht, hat zunehmend mit einer Knappheit an Benzin und Diesel zu kämpfen. Dies erschwert nicht nur die Aufräumarbeiten, sondern treibt zunehmend auch die US-weiten Benzinpreise massiv in die Höhe.

Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten steht bevor

Im Laufe des Tages wird die US-Regierung aktuelle Zahlen zur Situation des Arbeitsmarktes veröffentlichen, welche Aufschluss über die Erholung des Jobmarktes geben sollen.
In Abhängigkeit dieser Daten stehen die Entscheidungen der US-Notenbank und deren Plänen zur Rückführung der expansiven Maßnahmen auf den Finanzmärkten.
Sollten die Zahlen besser ausfallen als prognostiziert, könnte dies den Dollar stärken und den Ölpreis unter Druck setzen.

Notierungen

ICE Gasoil September handelte zuletzt bei 613,25 Dollar, -4,00 Dollar. ICE Brent handelt bei 72,98 Dollar, -0,05 Dollar zum Schluss Donnerstag. ICE WTI handelt bei 69,96 Dollar.

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