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Houthi-Drohungen verschärfen Ölmarktunsicherheit: USA bauen Militärallianz im Roten Meer auf

von Christoph Warich

Die Houthi-Rebellen im Jemen kündigen Vergeltung an, während die USA eine Militärallianz zur Sicherung des Roten Meeres ins Leben rufen.

Houthi-Rebellen im Jemen drohen den USA mit Angriffen auf Kriegsschiffe im Roten Meer

Die Houthi-Rebellen im Jemen reagieren gelassen auf das von den USA diese Woche ins Leben gerufene Bündnis zur Sicherung des internationalen Schiffsverkehrs im Roten Meer, das möglicherweise auch militärische Maßnahmen beinhaltet. In einer gestern im Fernsehen übertragenen Rede erklärte der Anführer der Rebellen, Abdul Malik al-Houthi, dass sie ihre militärischen Fähigkeiten ausbauen, um Hindernisse zu überwinden und ihre Ziele zu erreichen.

Sollten die USA den Jemen angreifen, warnte al-Houthi, "werden wir sie ins Visier nehmen" und drohte mit Raketen- und Drohnenangriffen auf US-Kriegsschiffe sowie andere Schiffe. Bisher hätten die Angriffe der Houthis auf Handelsschiffe im Roten Meer laut al-Houthi "den internationalen Schiffsverkehr nicht getroffen", sondern seien darauf ausgerichtet gewesen, Israel und mit dem Land verbundene Schiffe zu schädigen.

Angesichts der zunehmenden Angriffe auf Handelsschiffe in der für den Ölhandel bedeutenden Schifffahrtsroute haben mehrere Reedereien und Ölunternehmen, darunter BP und Equinor, ihre Schiffe über die längere Route um Südafrika umgeleitet. Die Houthi-Drohungen verschärfen die Spannungen und erhöhen die Unsicherheit in der Region.

Leichter Rückgang: Ölpreise geben trotz Spannungen im Roten Meer nach

Die Ölpreise zeigten am Donnerstagmorgen eine leichte Abwärtsbewegung. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am Morgen 79,62 US-Dollar, was einem Rückgang um acht Cent im Vergleich zum Vortag entspricht. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 12 Cent auf 74,10 Dollar.

Die anhaltende Spannung im Roten Meer bleibt ein zentraler Faktor am Erdölmarkt. Viele Handelsschiffe umgehen die für den Öltransport wichtige Route, da von Iran unterstützte Huthi-Rebellen mehrere Schiffe angegriffen hatten. Als Reaktion darauf haben die USA eine Militärallianz zum Schutz der Schiffe ins Leben gerufen. Im Gegenzug drohen die Huthi-Rebellen mit Vergeltung im Fall von Angriffen auf ihre Stützpunkte im Jemen.

Die vergleichsweise moderaten Preisanstiege im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt werden auch auf das hohe Angebot aus den USA zurückgeführt. Laut jüngsten Zahlen des Energieministeriums hat die Tagesproduktion dort ein Rekordniveau von 13,3 Millionen Barrel erreicht. Dieser Umstand gilt als einer der Gründe, warum die Förderbeschränkungen des Ölkartells Opec+ bisher keine nachhaltigen Preissteigerungen bewirkt haben.

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