Hohe Gaspreise verursachen steigende Ölnachfrage
von Christoph Warich
Aufgrund drastisch steigender Gaspreise steigen zunehmend Versorgungsunternehmen auf Öl um und tragen so zu den bereits hohen Preisen bei.
Notierungen
ICE Gasoil Oktober handelte zuletzt bei 625,50, und damit -2,00 Dollar zum Settlement vom Vortag. Laut Prognosen wird ICE Gasoil heute bei -1,50 bis -2,50 Dollar bei ca. 625,50 Dollar erwartet. ICE Brent handelt bei 74,55 Dollar und damit +0.63 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt bei 70,45 Dollar.
Hohe Gaspreise stützen die Ölnachfrage
Drastisch ansteigende Gaspreise sorgen derzeit dafür, dass etliche Energieversorger von Gas zu Öl wechseln, um die Stromerzeugung aufrecht zu erhalten. Der Gaspreis ist innerhalb der letzten Woche an der EEX von knapp 40 Euro für eine Megawattstunde auf nun etwa 74,10 Euro angestiegen. Dies entspricht einer Steigerung von knapp 85,3 Prozent.
Zum Produktionsausfall im Golf von Mexico gesellen sich hier auch die niedrigen Bestände in den europäischen Gaslagern zu den Verursachern. Diese werden aktuell vor Winterbeginn aufgefüllt.
Chinas Immobilienblase bedroht die globale Ölnachfrage
Evergrande, Chinas zweitgrößter Immobilienkonzern, droht aufgrund von 300 Milliarden Dollar Schulden insolvent zu gehen. Dies könnte nicht nur die chinesische Wirtschaft massiv belasten, sondern sich dadurch auch auf die weltweite Ölnachfrage auswirken.
Ein Vergleich zur Pleite der Lehman Brothers im Jahr 2008 liegt nahe. Denn auch wenn China nicht so stark mit dem westlichen Wirtschaftsraum verknüpft ist, wie es die amerikanische Großbank war, dürfte ein Platzen der innerchinesischen Blase große Auswirkungen auf die hiesige Ölnachfrage haben.
Für deutsche Kunden ist dies vorerst keine schlechte Nachricht, wirkt sich ein geringerer Verbrauch des größten Ölkonsumenten der Welt positiv auf die eigenen Verbraucherpreise aus.