Gipfeltreffen in Brüssel zur Ukrainekrise
In Brüssel finden heute gleich mehrere wichtige Gipfeltreffen statt. Thema wird unter anderem der Umgang mit Russland und dessen Energieträgern sein.
Notierungen
ICE Gasoil April handelte zuletzt bei 1232,00 Dollar. Das sind -4,75 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 120,47 Dollar und damit -1,13 Dollar zum Schluss Mittwoch. ICE WTI handelt momentan bei 115,61 Dollar.
Gipfeltreffen in Brüssel könnte Weichen für die nächsten Wochen stellen
Alle Augen richten sich ab heute auf Brüssel. Nicht nur treffen sich die Staatsoberhäupter der EU-Mitglieder in der belgischen Hauptstadt, auch die G7 und die Nato-Partner finden zusammen. US-Präsident Joe Biden ist persönlich angereist. Auch der kanadische Premier Trudeau und Japans Ministerpräsident Kishida werden erwartet.
Thema wird insbesondere der Umgang der westlichen Welt mit dem Ukrainekrieg sein. Nachdem die EU gestern Nacht noch 500 Millionen Euro an Militärhilfen freigegeben hat, wird von den Teilnehmern des G7-Gipfels ähnliches erwartet.
Auch die Sanktionen gegen Russland dürften Teil der Gespräche werden. Bereits gestern haben die USA Sanktionsverschärfungen angekündigt. Die Stimmen, dass die europäische Gemeinschaft dem Beispiel folgen soll, werden derweil immer lauter. Aufgrund der starken Abhängigkeit von russischen Energielieferungen ist eine solche Maßnahme jedoch weiterhin extrem unwahrscheinlich. Noch dazu wäre eine weitere Explosion der Öl- und Gaskosten die direkte Folge einer solchen Maßnahme.
Ölpreise nach Preisrallye auf hohem Niveau
Nach einer kurzen Preisrallye haben sich die Ölpreise heute auf einem sehr hohen Niveau festgesetzt. Grund dafür sind die enormen Bestandsabbauten in den US-amerikanischen Lagerstätten, während die hiesige Produktion seit Wochen stagniert.
Hinzu kommt die Forderung Russlands, Öl- und Gaslieferungen in Zukunft nur noch in Rubel zu bezahlen. Ein Vorgang, welcher die eigene, extrem schwächelnde Währung stärken soll, jedoch noch weiter dafür sorgt, dass Marktteilnehmer lieber ihre Finger von russischen Produkten lassen.
Kaum jemand traut sich aktuell an die schwierige Ware heran. Die Angst vor Imageschäden lässt das russische Öl genauso zum Ladenhüter werden, wie die teils immer schwerer gestaltbaren Zahlungsvorgänge.
Der einzige preissenkende Faktor ist derzeit die Corona-Lage in China. Neben etlichen Produktionsstätten sind nun auch die ersten Raffinerien von den umfangreichen Lockdowns betroffen und somit gezwungen, ihre Verarbeitungsraten zu senken.