Gerüchte um OPEC+ reißen nicht ab
von Christoph Warich
Die kommende OPEC+-Vollversammlung wirft bereits ihre Schatten voraus und Gerüchte und Spekulationen um die weitere Förderpolitik der Allianz nehmen zu.
Notierungen
ICE Gasoil Dezember handelte zuletzt bei 904,75 Dollar. Das sind +12,50 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt aktuell bei 83,87 Dollar und damit +0,84 Dollar zum Schluss Dienstag. ICE WTI handelt bei 78,86 Dollar.
OPEC+-Meeting im Fokus
Die Vollversammlung der OPEC+-Mitglieder am 4. Dezember sorgt im Vorfeld mal wieder für genügend Gesprächsstoff, um die Spekulationen unter den Marktteilnehmern anzuheizen. Erst gestern wurden wieder Gerüchte laut, nach denen das Ölkartell erneut eine Förderkürzung in Betracht ziehen will.
Diesen Gerüchte wurde nun von internen Quellen widersprochen, welche besagen, dass die derzeitige Produktionskürzung von 2 Mio. B/T erst einmal unverändert beibehalten werden soll. Ein Strategiewechsel sei zwar durchaus möglich und könne diskutiert werden, ist jedoch bislang eher unwahrscheinlich.
Entscheidend für die Richtung der Allianz dürfte jedoch der kommende Ölpreisdeckel der EU sein. Ob dieser jedoch bis Sonntag in eine spruchreife Form gegossen werden kann, ist nach wie vor unklar. Konsens scheint zwischen den einzelnen EU-Mitgliedern noch immer nicht zu herrschen.
Preisobergrenze noch immer nicht beschlossen
Der Status der Preisobergrenze auf russische Ölimporte ist nach wie vor unklar. Die letzten Gespräche der 23 involvierten Mitgliedsstaaten wurden erneut ohne ein vorzeigbares Ergebnis beendet, da die Preisvorstellungen zu weit auseinander liegen.
Insbesondere die Forderung Polens, den Maximalpreis auf Öleinfuhren auf 30 Dollar zu deckeln, könnte zu einem vollständigen Scheitern der Verhandlungen und somit der EU-weiten Preisobergrenze führen.
Das EU-Embargo gegen Russland könnte zwar auch ohne diese eingeführt werden, die Wirkungen der Sanktionen wären jedoch stark beschnitten.