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Fed lässt Zinssätze unverändert

von Christoph Warich

Die US-Notenbank Federal Reserve hat gestern beschlossen, die Zinssätze im September unverändert zu belassen. Damit stehen sie auf dem höchsten Stand seit 22 Jahren.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 961,50 Dollar. Brent handelt aktuell bei 92,63 Dollar und damit -0,88 Dollar zum Schluss Mittwoch. WTI handelt momentan bei 88,46 Dollar.

US-Notenbank belässt Zinssätze auf 22-Jahreshoch, signalisiert mögliche weitere Anhebungen

Die Federal Reserve der Vereinigten Staaten hat beschlossen, die Zinssätze im September unverändert bei 5,25 bis 5,5 Prozent zu belassen, was den höchsten Stand seit 22 Jahren beibehält. Trotz dieser Stabilität hat die Fed angedeutet, dass in diesem Jahr weitere Zinsanhebungen auf dem Tisch liegen könnten.

Fed-Chef Powell ließ bei einer gestrigen Pressekonferenz verlauten, dass die US-Zentralbank den Höchstsatz des US-Leitzinses voraussichtlich auf 5,5 bis 5,75 Prozent anheben könnte, was einem Viertelprozentpunkt über der aktuellen Spanne entspricht. Diese Aussagen trieben den Dollar auf ein neues Mehrmonatshoch und setzten gleichzeitig die in Dollar gehandelten Ölfutures unter Druck.

Nun könnten jedoch ausgerechnet die hohen Ölpreise dazu führen, dass die Fed die Zinsen weiter erhöht. Marktanalyst Craig Erlam von Oanda betont: "Ein Ölpreis von über 100 Dollar wäre zu einem Zeitpunkt äußerst unwillkommen, an dem die Zentralbanken das Licht am Ende des Inflationstunnels sehen." Erlam stellt auch die Frage nach der Nachhaltigkeit dieser Preisanstiege und betont, dass es nicht im Interesse der OPEC+ liegen sollte, die Weltwirtschaft durch immer weitere Förderkürzungen in eine Rezession zu treiben.

Ölmarkt alarmiert: Lagerbestände in Cushing auf kritischem Tiefstand

Die Vorräte am bedeutendsten Öllager der USA, dem Zentrallager in Cushing, Oklahoma, sind in den letzten sechs Wochen drastisch gesunken und nähern sich gefährlich dem kritischen Mindestniveau für den reibungslosen Betrieb der Anlage. Aktuellen Daten des Department of Energy (DOE) zufolge liegen die Lagerbestände nun bei 22,9 Millionen Barrel, während Analysten bereits bei 20 bis 22 Millionen Barrel die Alarmglocken läuten. Diese Lagerstände markieren das niedrigste saisonale Niveau seit fünf Jahren.

Die operative Untergrenze spielt eine entscheidende Rolle im Transport von Rohöl aus dem Cushing-Terminal in den Rest des Landes. Wenn die Bestände unter die "Suction Line" fallen, können die Auslassdüsen das Öl nicht mehr effizient für den Transport über die Pipelines ansaugen. Da Cushing der Dreh- und Angelpunkt für den Handel mit US-Rohöl und Lieferungen von WTI-Öl ist, müssen Händler derzeit beträchtliche Aufschläge für prompte Lieferungen zahlen.

Der sogenannte Spread zwischen dem WTI-Frontmonat (November) und dem Dezember-Kontrakt erreichte heute 1,28 Dollar und stieg zeitweise gestern sogar auf über 1,30 Dollar. Experten wie Dennis Kissler von BOK Financial Securities warnen, dass dieser Spread auf 1 bis 2 Dollar ansteigen könnte, sollten die Lagerbestände weiter abnehmen. Die Anzeichen einer knappen Angebotssituation spiegeln sich auch in den Produktpreisen wider, da Benzin- und Dieselpreise in den USA trotz nachlassender Nachfrage in der Nähe saisonaler Höchststände verharren.

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