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EU streitet über Sanktionspaket

von Christoph Warich

Die Mitglieder der EU sind sich weiterhin uneinig über die Umsetzung eines neuen Sanktionspakets. Die Ölpreise verlieren derweil an Fahrt.


Notierungen

ICE Gasoil Mai handelte zuletzt bei 1071,00 Dollar. Das sind -12,25 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt bei 104,89 Dollar und damit -1,05 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt bei 102,66 Dollar.


Uneinigkeit über EU-Sanktionspaket

Der in der letzten Woche vorgestellte Vorschlag eines neuen Sanktionspakets gegenüber Russland steht EU-intern weiterhin zur Debatte. Länder wie Ungarn, die Slowakei oder Tschechien sprachen sich beispielsweise für längere Übergansfristen für den Ausstieg aus russischen Ölimporten aus.

Ungarns Staatschef Orban forderte zusätzlich EU-Gelder zur Sanierung des ungarischen Energiesektors, um sich zu einer Zustimmung überreden zu lassen.

Ein bereits überarbeiteter Vorschlag soll auf Drängen Griechenlands nun wahrscheinlich eine ursprünglich geplante Sperre von EU-Tankern, welche russisches Öl in Drittländer transportieren, nicht mehr enthalten.

Das Ringen um mögliche Inhalte hält also nach wie vor an. Wann es zu einer endgültigen und für alle zufriedenstellenden Einigung kommt, ist schwer einzuschätzen.


Globale Nachfrageentwicklung sorgt für Unsicherheit

Nach wie vor ist die Entwicklung der globalen Nachfrage schwer vorherzusehen. Neben der Veröffentlichung der chinesischen Außenhandelszahlen des Monats April sorgten auch die starken Preisnachlässe des saudischen Staatskonzern Saudi Aramco auf ihre Rohölexporte in den asiatischen Raum für einige Unruhen bei den Marktteilnehmern.

Nachdem die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in den Metropolen Shanghai und Peking zuletzt noch einmal verschärft wurden, scheint eine Verbesserung der Lage zumindest kurzfristig nicht in greifbarer Nähe zu liegen.

Umso gespannter dürfte der Blick auf den heute erwarteten Monatsbericht der EIA zur aktuellen Entwicklung am Ölmarkt ausfallen. Es dürfte davon ausgegangen werden, dass die Prognosen sowohl zur chinesischen als auch zur globalen Nachfrage erneut nach unten korrigiert werden.

Inwieweit sich das auf die Preise auswirken wird, ist schwer zu sagen, da die Entwicklung der Angebotsseite mindestens so schwer zu prognostizieren ist wie die Nachfrage.

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