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EU bringt Öl-Embargo auf den Weg

von Christoph Warich

Der aktuelle Vorschlag für ein neues Sanktionspaket beinhaltet nun auch ein Embargo auf Ölimporte. Die Übergangsfristen sind jedoch lang.

Notierungen

ICE Gasoil Mai handelte zuletzt bei 1200,50 Dollar. Das sind +4,00 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt momentan bei 106,11 Dollar und damit +1,14 Dollar zum Schluss Dienstag. ICE WTI handelt bei 103,55 Dollar.

EU-Kommission schlägt Öl-Embargo vor

Die EU-Kommission hat nun erstmals offiziell einen Vorschlag für ein Sanktionspaket vorgelegt, welches ein Einfuhrverbot auf russische Öllieferungen beinhaltet. Die aufgeführten Übergangsfristen sind mit einer Anlaufphase von mindestens sechs Monaten jedoch extrem lang. Den Ländern soll so genügend Zeit eingeräumt werden, um die Abhängigkeit von russischem Öl zu reduzieren. Bei Ölprodukten soll der Übergangszeitraum sogar acht Monate betragen.
Nun bleibt abzuwarten, ob sich alle 27 Mitgliedsstaaten auf den Vorschlag der EU-Kommission einigen können oder ob es zu umfangreichen Kompromissen kommen wird. Insbesondere die als russlandfreundlich geltende Regierung Ungarns könnte das verschärfte Sanktionspaket verhindern.
Victor Orban gilt als strengster Kritiker weitreichender Handelsbeschränkungen gegenüber Russland.

US-Lager leeren sich

Das American Petroleum Institute hat gestern Abend erhebliche Abbauten in allen wichtigen Kategorien verkündet. Nicht nur sollen die Rohölbestände der USA um -3,5 Mio. Barrel gesunken sein, auch die Benzin- und Destillatvorräte zeigen einen Rückgang um -4,5 Mio. Barrel an.
Dies sind die niedrigsten Werte in diesem Bereich seit 2008.
Die Vereinigten Staaten treten aktuell vermehrt als Exporteur auf, um den Rückgang des globalen Ölangebots zu kompensieren.
Sollte das US-Energieministerium DOE die Zahlen des API heute Nachmittag bestätigen, könnte dies erneut zu einem Preisschub an den Ölbörsen führen. Die globale Angebotsknappheit kann nicht dauerhaft durch die USA ausgeglichen werden.

 

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