Der Druck auf die OPEC+ wächst, Volatilität enorm hoch
von Christoph Warich
Die Ölpreise bleiben hochgradig volatil, pendeln momentan jedoch um die 100 Dollar-Marke. Derweil fordern etliche Länder eine Produktionssteigerung von der OPEC+.
Notierungen
ICE Gasoil April handelte zuletzt bei 946,50 Dollar, das sind +27,00 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt momentan bei 99,74 Dollar und damit +1,72 Dollar zum Schluss Mittwoch. ICE WTI handelt bei 97,41 Dollar.
Länder fordern höhere Produktionsmengen
Nachdem es bereits gestern seitens der Internationalen Energie Agentur (IEA) zu einer Forderung an die OPEC+ kam, die Fördermengen zu erhöhen, um der instabilen Situation entgegen zu wirken, erneuerte mit Libyen nun selbst ein Mitgliedsstaat diesen Apell.
Der kommissarische Premierminister des Landes, Abdul Hamid Dbeibah, sagte gestern, dass er die OPEC Länder dringend dazu aufrufe, die eigenen Lieferungen zu erhöhen, um zu einer Lösung der globalen Energiekrise beizutragen. Nachdem bereits in der vergangenen Woche ähnliche Worte aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zu hören waren, ist Libyen nun das zweite Mitgliedsland, welches sich gegen die bisherige Linie des Förderbündnisses stellt.
Wie das größte und mächtigste Mitglied der Allianz, Saudi-Arabien, zu den Vorstößen steht, ist nicht bekannt. Bislang ignorierte der inoffizielle Anführer des Bündnisses solcherlei Aufrufe.
Ölpreis pendelt um 100 Dollar-Marke
Nach den massiven Preissteigerungen der vergangenen Wochen konnte sich der Ölpreis in den letzten Tagen wieder etwas erholen und pendelt nun bereits den Großteil der Woche um die 100 Dollar-Marke.
Nichtsdestotrotz sind die Märkte weiterhin hochvolatil. Die geopolitische Lage ist nach wie vor angespannt, auch wenn zuletzt vernommen werden konnte, dass die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in eine konstruktive Richtung weisen.
Dennoch halten die Kampfhandlungen weiterhin an, die Gefahr von Angebotsausfällen bleibt so extrem hoch. Experten warnen dementsprechend davor, sich zu früh über die sinkenden Preise zu freuen. Die Kurse sind nach wie vor nur eine Schlagzeile von einer erneuten Preisexplosion entfernt.