Chinas Wirtschaft bleibt hinter Erwartungen zurück
von Christoph Warich
Die chinesische Wirtschaft entwickelt sich nicht so stark, wie zuvor erwartet. Eine Senkung der Zinsen auf Kredite zeigte nicht die erhoffte Wirkung.
Notierungen
ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 726,50 Dollar. Brent handelt aktuell bei 76,50 Dollar und damit +0,37 Dollar zum Schluss Montag. WTI handelt momentan bei 71,71 Dollar.
Chinesische Wirtschaft enttäuscht
Die chinesische Wirtschaft verzeichnet eine geringere Entwicklung als erwartet, was die Regierung unter Druck setzt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Der chinesische Staatsrat hatte energischere Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung angekündigt. Am Freitag senkte die chinesische Notenbank die Zinssätze für Kredite mit ein- und fünfjähriger Laufzeit um 10 Basispunkte. Analysten bewerten diesen Schritt als unzureichend, um einen großen Unterschied in den geldpolitischen Rahmenbedingungen zu bewirken. Dennoch deuten sie darauf hin, dass weitere Maßnahmen ergriffen werden könnten.
Die erwartete Zinssenkung konnte die Ölbörsen nicht stützen, da Trader einen echten wirtschaftlichen Aufschwung in China abwarten, um die Einschätzung zur Ölnachfrage zu verbessern. Aufgrund enttäuschender Konjunkturdaten haben Investmentbanken wie Goldman Sachs und JPMorgan ihre Wachstumserwartungen für die chinesische Wirtschaft nach unten korrigiert.
JP Morgan senkt Preisprognose
Trotz der Förderkürzungen erhöhen Russlands Raffinerien die Verarbeitung von Rohöl. In der zweiten Juni-Woche stieg die Verarbeitung um 200.000 B/T im Vergleich zur Vorwoche. Experten erwarten, dass Russland möglicherweise seine Rohölverarbeitung weiter steigern wird, da die Wartungsarbeiten an den Raffinerien bald abgeschlossen sind.
Diese Entwicklung verwundert, da der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak die Einhaltung der Förderkürzungen mit der OPEC+ betont. Gleichzeitig konnte der Iran seine Ölexporte steigern, und der Irak könnte seine Exporte erhöhen, wenn die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline wieder in Betrieb genommen wird.
Aufgrund des höheren Angebots von Ländern wie den USA, anderen Nicht-OPEC-Ländern sowie einigen OPEC+-Ländern wie Nigeria, Iran und Venezuela hat JP Morgan seine Preisprognose für den Durchschnittspreis von Brent-Öl von 90 auf 81 US-Dollar gesenkt. Die Analysten sind der Meinung, dass die bestehenden Förderkürzungen der OPEC+ nicht ausreichen, um das globale Angebot und die Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen, selbst wenn sie im nächsten Jahr verlängert werden.