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Chinas Nachfrage zurück im Fokus

von Christoph Warich

Chinas Ölnachfrage hat sich erneut in den Fokus der Ölmärkte gedrängt. Schlechtere Konjunkturdaten als zuvor erwartet, sorgen für Verunsicherung.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 723,50 Dollar. Brent handelt aktuell bei 75,26 Dollar und damit -0,37 Dollar zum Schluss Donnerstag. WTI handelt momentan bei 70,15 Dollar.

Chinas Nachfrage im Fokus der Märkte

China, der weltweit größte Ölimporteur und zweitgrößte Ölverbraucher nach den USA, hat einen bedeutenden Einfluss auf die internationalen Ölbörsen. Allerdings gerät die konjunkturelle Erholung in China ins Stocken, nachdem anfangs eine robuste Entwicklung verzeichnet wurde. Preisprognosen von 100 Dollar sind mittlerweile nicht mehr präsent.
In den letzten Wochen haben schlechte Konjunkturdaten für Verunsicherung gesorgt. Die chinesische Zentralbank hat jedoch reagiert und Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft angekündigt, darunter Zinssenkungen. Die Marktteilnehmer hoffen, dass ein stabiles Wirtschaftswachstum den Bedarf an Öl aufrechterhalten wird.
Doch trotz enttäuschender Konjunkturdaten zeigt die chinesische Nachfrageseite auch positive Signale: Die Raffinerieverarbeitung in China ist im Mai um 15,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und erreichte den zweithöchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Die chinesische Regierung hat zusätzliche Importquoten für Rohöl gewährt, was auf eine robuste Nachfrage der Raffinerien hindeutet. Dies führte zu einem deutlichen Preisanstieg an den Ölbörsen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob zukünftige enttäuschende Konjunkturdaten erneut Sorgen vor einer globalen Rezession und einem Nachfrageeinbruch auslösen.

Zinsentscheidungen der Zentralbanken weiterhin ohne großen Einfluss

Die jüngste Preisrallye an den Ölbörsen wurde nicht nur durch die Notenbankentscheidungen und den schwachen Dollar ausgelöst. Obwohl diese Faktoren auf den ersten Blick eine Rolle zu spielen scheinen, ist die Zinspause der US-Notenbank (Fed) nicht wirklich bullish.
Fed-Chef Powell hat deutlich gemacht, dass im weiteren Jahresverlauf mit zusätzlichen Zinsstraffungen zu rechnen ist. Auch die Zinsanhebung durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Marktteilnehmer nicht überrascht.

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