China importiert deutlich mehr Öl
von Christoph Warich
Im vergangenen Oktober hat China deutlich mehr Rohöl importiert als noch im Vormonat. Dies geht aus Chinas frisch veröffentlichten Außenhandelsdaten hervor.
Notierungen
ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 877,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 84,28 Dollar und damit -0,90 Dollar zum Schluss Montag. WTI handelt momentan bei 79,17 Dollar.
Chinas Rohölimporte steigen im Oktober deutlich an, während Exporte zurückgehen
Chinas Außenhandelsdaten für den Oktober wurden heute von der Regierung veröffentlicht und zeigten einen überraschenden Anstieg der Rohölimporte um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die gesteigerte Nachfrage führte zu einem deutlichen Rückgang der Lagerbestände. Analysten warnen jedoch vor einer Verlangsamung des Durchsatzes in der zweiten Jahreshälfte.
Die chinesische Regierung veröffentlichte heute Morgen die Daten zum Außenhandel für den Oktober, die einen unerwarteten Anstieg der Rohölimporte um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigten. Insgesamt wurden im letzten Monat rund 48,97 Millionen Tonnen Rohöl importiert, angetrieben von höheren Einfuhren. Die gesteigerte Nachfrage führte dazu, dass die Lagerbestände stagnierten, was auf eine mögliche Verlangsamung beim Durchsatz hindeutet.
Analystin Emma Li von Vortexa kommentierte die Situation: "Im Oktober stiegen die [Rohöl-] Importe im Vergleich zum Vormonat geringfügig an und weiteten ihren Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat aus, wobei der OPEC-Anteil wieder zulegte. Allerdings deuten die seit dem zweiten Halbjahr stagnierenden Lagerbestände auf eine Verlangsamung beim Durchsatz hin."
Experten des chinesischen Beratungsunternehmens JLC and Longzhong prognostizieren, dass staatliche Raffinerien ihre Verarbeitungsrate im November um etwa 7 Prozent senken werden. Die Analystin Mia Geng von FGE schätzt, dass der Durchsatz im November bei durchschnittlich 15,1 Millionen Barrel pro Tag liegen wird, verglichen mit 15,37 Millionen im Oktober. Geng erklärte, dass die asiatischen Raffineriebetreiber mit stark nachlassenden Gewinnmargen zu kämpfen haben und kaum Spielraum bei den Exportquoten für Kraftstoffe bleibt.
Die aktuellen Entwicklungen auf dem chinesischen Energiemarkt werfen Fragen über die zukünftige Richtung des Landes im globalen Handel auf und werden von Experten und Wirtschaftsbeobachtern genau verfolgt.
Alarmierender Anstieg von Treibstoffdiebstählen an britischen Tankstellen
Eine besorgniserregende Zunahme von Treibstoffdiebstählen erschüttert britische Tankstellen: Zwischen Juli und September haben Betreiber in fast 40.000 Fällen die Daten von Fahrzeughaltern im Zusammenhang mit Kraftstoffdiebstahl angefordert, berichtete die RAC Foundation unter Berufung auf Daten der Verkehrsbehörde DVLA. Dies bedeutet einen erschreckenden Anstieg um 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als 22.335 Anfragen verzeichnet wurden. 2019 gab es lediglich 8.558 Vorkommnisse.
Die British Oil Security Syndicate schätzt den durchschnittlichen Schaden pro Tankstelle auf 10.500 Pfund (ca. 12.090 Euro) pro Jahr. In den meisten Fällen fuhren die Fahrerinnen oder Fahrer nach dem Tanken einfach davon, ohne zu bezahlen. Treibstoffdiebstahl kann in Großbritannien mit bis zu zwei Jahren Haft und/oder einer unbegrenzten Geldstrafe geahndet werden.
RAC-Foundation-Chef Steve Gooding erklärte, der Anstieg komme nicht überraschend und wies auf das deutliche Plus bei Ladendiebstählen hin. Die steigenden Kosten für Energie und Lebensmittel verleiteten einige Menschen dazu, ohne zu bezahlen loszufahren. Dies könnte jedoch auch ein Zeichen für "systematischere kriminelle Aktivitäten" sein, was der Branche ernsthafte Probleme bereite. Gooding warnte davor, dass finanzielle Verluste bei Lieferanten und Betreibern letztlich zu höheren Kosten für alle führen würden. Die Situation wird von Experten mit wachsender Besorgnis verfolgt.