Angriffe auf saudische Ölanlagen bedrohen Angebotslage
von Christoph Warich
Am Wochenende kam es erneut zu Angriffen auf saudi-arabische Ölanlagen von Seiten der Houthi-Rebellen aus dem Jemen. Das saudische Energieministerium versucht zu beruhigen.
Notierungen
ICE Gasoil April handelte zuletzt bei 1117,00 Dollar. Das sind +52,25 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 111,46 Dollar und damit +3,53 Dollar zum Schluss Freitag. ICE WTI handelt bei 109,26 Dollar.
Angriffe auf saudi-arabische Ölanlagen
Bei Angriffen auf saudi-arabische Ölanlagen durch die Houthi-Rebellen im Jemen wurden laut Angaben des saudischen Energieministeriums Teile einer Raffinerie in Yanbu beschädigt. Dadurch sei es kurzfristig zu einer Reduktion der Förderung gekommen.
Das Energieministerium gab an, dass sich der Produktionsausfall nicht auf das Angebot auswirken werde, da man dieses durch bereits vorhandene Bestandsmengen ausgleichen wolle.
Insgesamt soll es am Wochenende zu Angriffen auf sechs verschiedene Ziele gekommen sein, darunter auch eine Erdgasanlage in Yanbu sowie Verteileranlagen in der Region. Zu umfangreichen Schäden kam es laut Angaben nicht.
Dennoch bereiten die erneuten Attacken den Marktteilnehmern Sorgen. Die geopolitischen Spannungen sorgen bereits für ausreichend große Angebotsdefizite, um die Kurse auf maximal volatilem Niveau zu halten. Eine weitere Eskalation des Konflikts zwischen dem Jemen und Saudi-Arabien würde diese Situation nur noch zusätzlich anheizen.
Keine Annäherung zwischen Russland und der Ukraine
Den Aussagen des türkischen Außenministers zum Trotz, welcher zuletzt in einem Interview Angab, dass sich Kiew und Moskau in den Friedensgesprächen zuletzt angenähert haben, deutet nicht viel auf eine Übereinkunft der beiden Kriegsparteien hin.
Russland erweitert die Angriffe auf sein Nachbarland zusehends. Zudem soll Moskau ein Ultimatum für die derzeit belagerte Stadt Mariupol gestellt haben, welches Kiew jedoch angeblich strikt ablehnt.
Derweil sieht sich Russland nicht dazu veranlasst, über einen Austritt aus der OPEC+-Allianz nachzudenken. Der russische Außenminister Lawrow gab an, dass niemand daran ein Interesse hätte. Unter den nicht-OPEC Ländern ist Russland das wichtigste in Hinblick auf die gemeinschaftlichen Produktionskürzungen, welche im Zuge der Corona-Krise beschlossen wurden. Bereits seit Monaten wächst der Druck auf das Bündnis, das Angebot zu erweitern, um der angespannten Angebotssituation entgegenzuwirken.