Angriff auf Russlands Raffinerien
von Christoph Warich
Am Wochenende kam es erneut zu einem Angriff auf eine russische Raffinerie seitens der Ukraine. Zudem verschärft sich die Lage im Nahen Osten immer weiter.
Ukrainische Angriffsdrohnen attackieren Ölraffinerie in Südrussland
Am Samstag griffen zwei ukrainische Angriffsdrohnen die größte Ölraffinerie in Südrussland an, wie aus zuverlässigen Quellen verlautete. Lokale Behörden berichteten zuvor von einem Brand in der Anlage in Wolgograd, der jedoch bereits gelöscht wurde. Lukoil, der Betreiber der Raffinerie, gab schnell Entwarnung, indem er erklärte, dass es keine Ausfälle an der Produktionsanlage mit einer Kapazität von rund 300.000 Barrel pro Tag gegeben habe.
Der ukrainische Sicherheitsdienst bekannte sich zu dem Angriff, der den neuesten in einer Serie von Drohnenattacken auf die russische Energieinfrastruktur darstellt. Kiew kündigte an, diese Angriffe fortzusetzen, um die logistische Versorgung mit Treibstoff zu unterbrechen und die finanziellen Mittel für das russische militärisch-industrielle System zu reduzieren. "Indem wir Ölraffinerien angreifen, die für das russische militärisch-industrielle System arbeiten, unterbrechen wir nicht nur die logistische Versorgung mit Treibstoff, sondern reduzieren auch die Mittel für den russischen Haushalt", erklärte eine Quelle aus Kiew.
Eskalation im Nahen Osten: USA starten breit angelegte Angriffe gegen pro-iranische Stellungen
Am Wochenende setzten die USA mit umfassenden Vergeltungsschlägen gegen pro-iranische Stellungen in Syrien und dem Irak ein deutliches Zeichen. Laut John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, handelte es sich dabei jedoch nur um den Beginn einer Reihe von Maßnahmen. Parallel dazu intensivierten die USA Luftangriffe auf Huthi-Stützpunkte im Jemen, nachdem die Miliz ihre Attacken auf Schiffe im Roten Meer fortsetzte. Die Huthi reagierten umgehend mit erneuten Vergeltungsdrohungen.
Trotz der Eskalation betonte Washington, keinen Krieg mit dem Iran anzustreben und keine ausgedehnten Konflikte in der Region anzufachen. Teheran bezeichnete die US-Angriffe als "strategischen Fehler" und warnte vor verstärkten "Spannungen und Instabilität". Die Gefahr eines Flächenbrandes mit direkten Kampfhandlungen zwischen den USA und dem Iran steigt, insbesondere da Washington auch alternative Vorgehensweisen gegen den Iran ins Auge fasst.
Am Freitag verschärfte das US-Justizministerium die Situation weiter, indem es 108 Millionen Dollar aus einem milliardenschweren Geldwäschenetzwerk beschlagnahmte. Dieses soll laut der US-Regierung islamistische Gruppen, darunter die iranischen Revolutionsgarden, unterstützt haben. Die Beschlagnahme betraf auch mehr als 520.000 Barrel iranisches Rohöl an Bord eines Öltankers vor der chinesischen Küste, das nun unter US-Sanktionen fällt.