Alle Augen auf Amerika
von comoil
Warten auf den Fed-Entscheid - Ölpreis zieht weiter an, API meldet stark sinkende US-Lagerbestände, Euro stabilisiert deutschen Heizölpreis
Der heutige Tag könnte spannend werden. Die internationalen Aktienmärkte präsentieren sich nach dem Erfolg der Republikaner bei der US-Kongresswahl zunächst freundlich. Wirkliches Potenzial für Kursbewegungen wird aber der erwarteten Lockerung der Geldpolitik durch die amerikanische Notenbank Fed zugeschrieben, die ihr Vorgehen heute Abend bekannt geben wird. Sollte die Fed die Druckerpresse anwerfen und ihren Aufkauf von Staatsanleihen weiter forcieren, dann würde auch den Märkten weiteres zinsgünstiges Geld zur Verfügung stehen. Der Kurs des US-Dollar dürfte unter Druck geraten, seine Konkurrenzfähigkeit auf dem Exportmarkt dadurch jedoch steigen.Die Kombination aus steigenden Aktienmärkten und nachgebendem US-Dollar sorgt bereits seit Wochenbeginn für einen stark ansteigenden Ölpreis. Hier dürfte ein Teil der Erwartungen an den Fed-Entscheid schon eingepreist sein, dennoch könnte sich die Wirkung dieser Mischung auf den Ölmarkt nach der Bekanntgabe noch verstärken. Aktuell notiert WTI bei 84,17 US$, Brent bei 85,55 US$ pro Barrel.Erstaunlich lesen sich die jüngsten Zahlen des American Petroleum Institute (API) zu den US-Lagerbeständen. Laut API sind die Vorräte an Rohöl, Benzin und Destillaten in der vergangenen Woche um insgesamt 12 Mio. Barrel gefallen. Erwartet wurde lediglich ein konstantes Niveau. Auch von den Fundamentaldaten kommen somit preistreibende Faktoren für den Ölpreis ins Spiel. Die Händler bleiben vorerst verhalten euphorisch und warten auf eine Bestätigung der Zahlen durch das amerikanische Energieministerium. Deren Veröffentlichung steht heute Nachmittag an.Der deutsche Heizölpreis profitiert in diesem stark nach oben drängenden Marktumfeld heute noch von einem anziehenden Euro-Kurs, der den Anstieg der Notierungen teilweise abfedern kann. Im bundesweiten Durchschnitt steigt der Preis für Heizöl moderat, auf 68,20 €/100L (bei einer Abnahme von 3000L). Die Wahrscheinlichkeit für weiter steigende Heizölpreise nimmt allerdings verstärkt zu.