Weltmarkt gegen Fundamentandaten
von comoil
Ölpreis steigt trotz katastrophaler DoE-Zahlen - WTI wieder über 73 US$, Aktienmärkte erholt, Heizöl wird teurer
Die Abwärtsspirale der letzten Tage scheint ein vorläufiges Ende gefunden zu haben. Die Aktienmärkte drehten gestern einheitlich ins Plus. In Deutschland sorgte vor allem ein erneut gestiegener IFO-Geschäftsklima-Index für Optimismus.Der Ölpreis schaffte nach einem zwischenzeitlichen Absinken auf unter 71 US$ gestern ebenfalls den Richtungswechsel und erreichte am Ende sogar einen respektablen Tagesgewinn. Bemerkenswert ist dabei, dass die neuen, äußerst negativen US-Lagerbestandsdaten ignoriert wurden. Laut Department of Energy (DoE) stiegen die Gesamtvorräte in der vergangenen Woche um rund 8 Mio. Barrel an, wobei die Rohöl-Bestände mit 50% den Löwenanteil stellten. Normalerweise hätte dies zu Kursverlusten führen müssen. Nicht zuletzt, da die USA inzwischen auf riesigen Ölmengen sitzen, für die es zu wenige Abnehmer gibt.Offenbar nutzen viele Händler gestern das niedrige Kursniveau, um in den Markt einzusteigen. Weiterhin ist davon auszugehen, dass auch verstärkt Investitionen in den Ölsektor getätigt wurden, um die Notierungen von der psychologisch wichtigen 70 US$-Marke fernzuhalten. Bei deren Unterschreitung hätten weitere, teils automatisierte, Anschlussverkäufe gedroht.Heute morgen geht es jedoch weiter aufwärts. WTI steigt aktuell bis auf 73,12 US$ an, Brent notiert zur Stunde bei 74,04 US$ pro Barrel. Für den deutschen Heizölpreis bedeutet die gestrige Trendwende heute einen Anstieg. Im bundesweiten Durchschnitt kosten 100 Liter heute rund 66 € (bei einer Abnahme vom 3000L).