Griechenland hält Ölmarkt auf Trab
von comoil
Verhaltene Reaktion nach EU-Konferenz - Warten auf neue US-Daten für Richtungsentscheid, Heizölpreis steigt
Der Ölpreis sucht weiter seine Richtung. Nachdem Spekulationen über Hilfszusagen der EU an Griechenland die Notierungen diese Woche erst nach oben trieben, so scheint das aktuelle Ergebnis der Sonderkonferenz in Brüssel den Markt zu ernüchtern. Demnach erhält Griechenland, auf eigenen Wunsch, erst einmal keine direkten Finanzhilfen. Im Anschluss an die Bekanntgabe fiel der Ölpreis gestern wieder unter die Marke von 75 US$ zurück, die er im Vorfeld bereits überschritten hatte.Symptomatisch für den Ölmarkt ist auch die Jahresbilanz des französischen Öl-Konzerns Total. Er reihte sich ein in die Liste der großen Mineralöl-Gesellschaften, die mit deutlichen Gewinneinbrüchen und Überkapazitäten im Raffineriebereich zu kämpfen haben. Die Nachfrage nach Rohöl bleibt schwach. Das sieht auch die OPEC so, die ihre Bedarfsprognose daher für das laufende Jahr nach unten korrigierte. Das amerikanische Energieministerium hingegen prognostiziert ein leichtes Anziehen des Verbrauchs in diesem Jahr. Die langfristige Richtung bleibt also umstritten.Heute Morgen stabilisiert sich der Ölpreis erst einmal: WTI notiert aktuell wieder bei rund 75 US$, Brent steht bei 73,70 US$ pro Barrel. Der treibende Faktor ist nach wie vor das kalte Winterwetter, welches auch den Heizölpreis hierzulande erneut in die Höhe treibt (mehr dazu in unserer Heizölpreis-Analyse). Spannend wird es heute Nachmittag, wenn die verspäteten Zahlen zu den amerikanischen Lagerbeständen endlich veröffentlicht werden. Sie dürften den Ausschlag über die kurzfristige Entwicklung des Ölpreises geben.