Geldpolitik der Fed stützt den Ölpreis
von comoil
Der Beschluss der Fed, den Leitzins auf dem historisch niedrigen Niveau zu belassen, gibt den Ölbörsen positive Impulse
Die US-Zentralbank Fed teilte gestern nach der Sitzung des zuständigen Offenmarktausschusses mit, dass sie den Leitzins weiterhin auf dem Niveau von 0 bis 0,25 Prozent belassen wird.
Jerome Powell, Chef der Notenbank, begründet dies mit dem Inflationsziel von zwei Prozent sowie der Angemessenheit der Maßnahme, bis am Arbeitsmarkt wieder Vollbeschäftigung herrsche. Ebenfalls fortgesetzt werden die monatlichen Anleihekäufe in Höhe von etwa 120 Mrd. Dollar.
Die Fed sei bereit, die amerikanische Wirtschaft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bei der Überwindung der Corona-Krise zu unterstützen. Insbesondere habe der Arbeitsmarkt noch viel Potential zur weiteren Erholung.
Durch die Bekanntgabe der Entscheidung geriet der Dollar noch am gestrigen Abend unter Druck, hatten die meisten Anleger wohl mit einer Rückführung der lockeren Geldpolitik gerechnet. An den Ölbörsen sorgte die Abschwächung des Dollarkurses jedoch für positive Impulse, wird das in Dollar gehandelte Rohöl somit doch für ausländische Investoren attraktiver gemacht.
DOE meldet Bestandsabbauten
Der Einschätzung des American Petroleum Institute, kurz API, folgend, vermeldete das US-amerikanische Energieministerium DOE am gestrigen Nachmittag hohe Abbauten im Bereich der Rohölbestände. Dies sorgte zwar für bullishe Impulse auf die Ölmärkte und gab den Ölfutures kurzzeitig einen gewissen Auftrieb, bestätigte laut Experten aber vor allem die angespannte Lage auf dem physischen Markt. Trotz steigender OPEC+-Produktion dürfte das Angebot an Rohöl in den nächsten Monaten knapp bleiben.
Notierungen
ICE Gasoil August handelte zuletzt bei 604,50 Dollar, +3,50 Dollar. ICE Brent handelt bei 75,02 Dollar, und damit +0,28 Dollar zum Schluss Mittwoch. ICE WTI handelt bei 73,00 Dollar.