Kerosinnachfrage stagniert bereits wieder
von comoil
Der positive Trend der Kerosinnachfrageentwicklung der letzten Monate scheint vorerst schon wieder gestoppt zu sein
Mit über 2 Millionen Passagieren liegt die Anzahl der Passagiere, welche an den US-amerikanischen Flughäfen täglich die Sicherheitschecks passieren, bereits wieder bei knapp unter 80 Prozent des Niveaus vom Sommer 2019. Dies ergeben Zahlen der Transportation Security Administration, besser bekannt als TSA. Wichtiger für die Entwicklung des Flugzeugkraftstoffmarktes ist jedoch die Anzahl der internationalen Flüge, welche sich laut Experten bislang kaum erholt hat.
Mit den von der US-Regierung beibehaltenen Reisewarnungen fürs Ausland steht der Branche auch weiterhin großer Widerstand entgegen. Die Delta-Variante des Coronavirus verhindert die internationale Flugbereitschaft enorm.
Die US-amerikanischen Bestände an Flugtreibstoff sind im saisonalen Vergleich unterdessen so hoch wie in den vergangenen zehn Jahren nicht. Neben der geringen Nachfrage der Flugbranche liegt das jedoch auch daran, dass bei der Produktion von Benzin immer auch Flugtreibstoff anfällt. Aufgrund der hohen Benzinnachfrage, und der dadurch gesteigerten Raffinerieproduktion, dürfte dieses Missverhältnis vorerst auch beibehalten werden.
Versorgungslage bleibt angespannt
Die Ausbreitung der Deltavariante, verbunden mit den von Regierungen beschlossenen Gegenmaßnahmen, bleibt weiterhin ein Faktor, der die Ölpreise stark belastet. Insbesondere die USA leiden unter geringen Rohölvorräten, aber auch die Lager der übrigen OECD-Länder dürften sich leeren. Marktteilnehmer warten dementsprechend gespannt auf die nächsten Bestandsdaten von API und DOE im Laufe der Woche.
Die Tatsache, dass die OPEC+ ihre Produktion ab August um bloß 400.000 B/T steigert, tut ihr übriges.
Notierungen
ICE Gasoil August handelte zuletzt bei 603,50 Dollar, +3,50. ICE Brent handelt bei 74,85 Dollar, +0,35 Dollar zum Schluss des Montags. ICE WTI handelt bei 71,73 Dollar.