OPEC+ passt Förderquoten an
von comoil
Am gestrigen Sonntag konnte sich die OPEC+ doch noch auf eine Anpassung ihrer Fördermengen einigen
Nach der Vereinbarung zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten haben sich nun alle OPEC+-Mitglieder auf eine Einigung zur Erhöhung der Förderung verständigt. Und dies bereits ab August. Um monatlich 400.000 B/T werden die aktuellen Kürzungen zusätzlich gelockert und die Kooperation bis zum Ende des Jahres 2022 verlängert.
Zusätzlich gelten ab Mai 2022 nicht nur für die Vereinigten Arabischen Emirate höhere Referenzmengen, sondern auch für Saudi-Arabien, den Irak, Kuwait und Russland.
Bereits im Dezember dieses Jahrs soll es zu einer Neubewertung der Marktsituation und deren Entwicklung kommen, um eventuelle Anpassungen vorzunehmen. Anschließend soll es möglich sein, monatlich darüber zu entscheiden ob man die Produktion erhöht oder absenkt.
Zudem gibt es nun einen Termin für die nächste Vollversammlung der Allianz: Diese wird am ersten September stattfinden und könnte die erste Sitzung seit Ausbruch der Coronapandemie, bei der sich die Vertreter der einzelnen Mitgliedsstaaten wieder persönlich gegenübersitzen.
Märkte reagieren vorsichtig auf Einigung
Direkt nach der Veröffentlichung der Einigung fielen die Preise kurzzeitig, kaum ein Marktteilnehmer dürfte noch mit einer Anpassung der Quoten schon ab August gerechnet haben. Es muss zwar weiterhin über 70 Dollar pro Barrel aufgebracht werden, aber spurlos vorbei ging das Wochenende an den Märkten nicht.
Auf lange Sicht dürften sich die Preise nun jedoch auf dem aktuellen Niveau einpendeln oder noch weiter absinken. Zur zusätzlichen Menge der OPEC+-Länder gesellt sich zunehmen auch die US-amerikanische Produktionsmenge. Wenn auch moderat, nahm die Anzahl der US-Ölbohranlangen in den vergangenen Wochen wieder leicht zu.
Notierungen
ICE Gasoil August handelte zuletzt bei 591,50 Dollar, -5,50 Dollar. ICE Brent handelt bei 73,02 Dollar, -0,57. ICE WTI handelt bei 70,66 Dollar.