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Irangespräche lassen immer noch auf Einigung warten

von comoil

Die in Wien stattfindenden Gespräche zur einem neuen Atomabkommen mit dem Iran warten noch immer auf den großen Durchbruch

Nachdem es in der letzten Woche zur Aufhebung einiger US-Sanktionen gegen einzelne Personen und Unternehmen aus dem Iran gekommen ist, wurden die Hoffnungen genährt, dass eine große Abschlusserklärung langsam in Reichweite sei. Dem ist weiterhin nicht so, auch wenn sich der oberste Verhandlungsführer der EU, Enrique Mora, betont optimistisch zeigt. Wesentlich zurückhaltender ist da der iranische Chefunterhändler Abbas Araqchi, welcher am Freitag mitteilen ließ, dass er nicht davon ausgeht, dass es noch vor den iranischen Präsidentschaftswahlen am kommenden Freitag eine Einigung geben wird.
Die größten Chancen auf das iranische Präsidentenamt hat derweil der derzeitige Vorsitzende der Justiz und Hardliner Ebrahim Raisi. Dieser ließ vor Pressevertretern verlauten, er werde die Gespräche über einen Atomdeal mit den Weltmächten zwar fortsetzen wollen, diese jedoch nicht mehr als ein Anliegen von nationalem Interesse betrachten. Für ihn seien die Verhandlungen eher eine „marginale Angelegenheit“.
In Anbetracht der aktuellen Lage könnte sich eine Einigung so noch einmal erschweren. Glaubt man den Aussagen von Chinas oberstem Gesandten Wan Qun gegenüber Journalisten, ist der größte Streitpunkt weiterhin die Aufhebung der US-Sanktionen. Er forderte die Vereinigten Staaten dazu auf einen Schritt nach vorne zu machen und dem Iran in dieser Hinsicht entgegen zu kommen.
Der Kampf um die Deutungshoheit hält also weiterhin an und vor den Wahlen am Freitag, und auch einige Zeit darüber hinaus, wird wohl mit keiner Einigung zu rechnen sein.

Rohölpreise weiterhin im Aufwind

Die Ölfutures kennen auch diese Woche nur den Weg nach oben. Nachdem es in der letzten Woche, aufgrund einiger Sanktionsaufhebungen gegen den Iran, zu einem kurzen Preiseinbruch kam, setzt sich der Höhenflug aktuell wieder fort.
Neben der wirtschaftlichen Lage in den USA und Europa, bedingt durch anhaltende Öffnungen und Lockerungen im Zuge der Coronapolitik, wird als Hauptgrund vor allem die konservative Angebotspolitik der OPEC+ betrachtet. Weiterhin ist noch immer nicht die Rede von einer Produktionssteigerung über die aktuellen Pläne bis Ende Juli hinaus.
Was die Ölmärkte in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie durchaus gestützt hat, sorgt in der jetzigen Phase eines vorsichtigen Aufschwungs jedoch eher für Hemmnisse.
Zu Beginn des nächsten Monats steht die nächste Vollversammlung des Kartells an. Spätestens dann dürfte es neue Pläne zu eventuellen Produktionssteigerungen in der zweiten Jahreshälfte geben.

Notierungen

ICE Gasoil Juli handelte zuletzt bei 592,00 Dollar, +2,50 Dollar. ICE Brent handelt bei 73,06 Dollar, +0,37 Dollar. ICE WTI handelt derzeit bei 71,46 Dollar.

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