OPEC+ rechnet mit Unterversorgung in der zweiten Jahreshälfte
von comoil
Im Zuge des JTC-Meetings der OPEC+ wurden Prognosen laut, nach denen es bereits im August zu einer Unterversorgung von mehr als 2 Mio. B/T kommen könnte
Am gestrigen Montag tagte, wie üblich vor einer Vollversammlung der 23 OPEC+ Mitglieder, das Joint Technical Committee. Bei dieser Sitzung berieten sich die Experten über die Prognosen zum Ölnachfragewachstum in 2021 und hielten die Vormonatsschätzung von 5,95 Mio. B/T mit diesmal 6,0 Mio. B/T weitestgehend bei.
Die durch die Überversorgung in der Corona-Pandemie aufgebauten Vorräte der großen Industrienationen seien mittlerweile abgebaut, die Bestände dürften bereits Ende Juli unter dem 5-Jahresschnitt von 2015 bis 2019 liegen. Dies dürfte bis zum Jahresende zu einem Angebotsdefizit von über 2 Mio. B/T führen.
In Anbetracht dessen wird die heute stattfindende Vollversammlung auch über die Produktionspolitik für die Zeit nach Juli sprechen, ließen Delegierte der OPEC+ Gruppe verlauten. Auch wenn eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fallen werde, wie klargestellt wurde.
Iran kündigt Produktionssteigerung um 4 Mio. B/T an
Glaubt man den Beteiligten, so befinden sich die Verhandlungen um ein neues Atomabkommen in der letzten Phase und stehen kurz vor dem Abschluss.
Der Iran kündigte in Folge dessen an, seine Produktion von derzeit 2,5 Mio. B/T innerhalb kürzester Zeit um 4 Mio. B/T auf dann 6,5 Mio. B/T steigern zu können. Einen genauen Zeitraum nannte man aber nicht.
Wie realistisch diese Angaben sind sei derweil auch dahingestellt. Die meisten Experten gehen davon aus, dass der Iran seine Rohölproduktion bis zum Jahresende maximal um bis zu 1,0 Mio. B/T erhöhen wird. Vor den durch die USA durchgedrückten Sanktionen von 2018 lag die Förderung bei etwa 3,8 Mio. B/T.
Notierungen
ICE Gasoil Juni handelte zuletzt bei 571,25 Dollar, +4,00 Dollar. ICE Brent handelt bei 70,28 Dollar, +0,96 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt bei 68,21 Dollar.