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Gewinnmitnahmen sorgen für Kursrutsch

von comoil

Gestern kam es im Zuge der Gerüchte um eine baldige Rückkehr des Irans auf die internationalen Ölmärkte zu kurzfristigen Gewinnmitnahmen und einem damit verbundenen Kursrutsch

Ob und inwieweit die Gerüchte um eine baldige Übereinkunft des Irans und der 5+1 Mächte des UN-Sicherheitsrats zum Preisrutsch beigetragen haben, lässt sich selbstverständlich nur vermuten. Fakt dürfte jedoch sein, dass es tatsächlich Bedenken über die zusätzliche Menge an Öl auf den Märkten gibt, sollte in den nächsten Wochen oder Monaten ein Deal zustande kommen.
Enrique Mora Benavente, Gesandter für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union, sagte gestern, dass er eine Rückkehr aller Parteien zum Atomabkommen von 2015 noch bis zum 18. Juni, dem Tag der iranischen Präsidentschaftswahlen, erwarte. 
Derweil sind die Ölexporte des Iran im Mai rapide gesunken. Konnte im Vormonat noch eine Menge von 750.000 B/T exportiert werden, liegen die Zahlen für den Mai aktuell bei bloß noch 600.000 B/T. Ein Großteil der Ware ging an chinesische Raffinerien, welche aktuell ihren Bedarf gedeckt zu haben scheinen.
Mit dem Aufheben der Sanktionen wäre dieses Problem für den Teheran vom Tisch, da sich der Käuferkreis auf Anhieb umfangreich erweitern würde.

Ölpreise unter Druck, Nachfrageerholung instabil

Für den aktuellen Abwärtsdruck ist sich vor allem die ungleichmäßige Nachfrageerholung verantwortlich. Während die USA und Europa nach wie vor einen steigenden Ölbedarf vermelden und insbesondere Benzin und Kerosin so gefragt sind wie lange nicht, bleibt die Lage im asiatischen Raum weiterhin angespannt. Indien leidet noch immer sehr unter dem Corona-Virus. Auch wenn die Zahl der Neuansteckungen leicht zurück geht, nehmen die Todeszahlen weiterhin zu. Experten gehen davon aus, dass die wahre Menge an Coronatoten die offiziellen Angaben noch weit übersteigt. Und auch Länder wie Japan, Singapur und Taiwan, von denen man glaubte sie seien aus dem Gröbsten raus, sind momentan wieder von Eindämmungsmaßnahmen betroffen.

Notierungen

ICE Gasoil Juni handelte zuletzt bei 55,25 Dollar, +6,75 Dollar. ICE Brent handelt bei 66,86 Dollar, -0,18 Dollar. ICE WTI handelt bei 63,14 Dollar.

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