API meldet hohe Abbauten bei Rohöl, starke Aufbauten bei Benzin
von comoil
Die vom API veröffentlichten Zahlen zu den US-Ölbeständen bestätigten die Prognosen beim Rohöl, bei Benzin lag das Institut jedoch komplett daneben
Das American Petroleum Institute veröffentlichte gestern Abend seine Daten zu den Ölbeständen der USA. Lag es mit der Vorhersage zu den Beständen des Rohöls noch einigermaßen im Rahmen, -2,5 Mio. Barrel Abbauten statt prognostizierter -2,2 Mio. Barrel, so wurde beim Benzin der reale Wert weit verfehlt. Statt geringer Abbauten von -600.000 Barrel kam es zu Aufbauten von +5,6 Mio. Barrel. Dies kam unerwartet, wurde doch aufgrund der vielen Lockerungen mit einem erhöhten Konsumverhalten und dementsprechend gesteigerten Benzinverbrauch gerechnet.
Eine Erklärung könnte jedoch sein, dass die Raffinerien aufgrund des Memorial Day Wochenendes bereits im Vorfeld für einen Überhang gesorgt haben, um während der nachfragestärksten Wochen des Jahres mögliche Engpässe zu vermeiden.
Wie üblich warten die Marktteilnehmer nun auf die Veröffentlichung der DOE-Bestandsdaten, welche ausführlicher und auch umfangreicher sind.
Auswirkungen Hackerangriffs noch immer nicht überstanden
Der Cyberangriff auf den Pipelinebetreiber Colonial Pipelines ist noch immer nicht vollständig überstanden. Zwar geht das Betreiberunternehmen davon aus, dass bis zum Wochenende ein Großteil der Anlagen wieder in Betrieb sind, jedoch sind in einigen Teilen der USA die Benzinpreise auf ein neues Mehrjahreshoch gesprungen. Auch mussten einige Raffinerien ihre Auslastung reduzieren, um den Transportausfall aufzufangen.
Neben der kurzfristigen Unsicherheit, bedingt durch die Lieferausfälle und die damit verbundene Sorge um einen Tankstellen-Run der Kunden, ist es vor allem die Art und Weise des Angriffs, welche die Marktteilnehmer beunruhigt.
Dass ein Angriff auf eine so wichtige Schlüsselstelle der amerikanischen Infrastruktur, in diesem Ausmaß und auf diese Art und Weise überhaupt möglich war, hat den Markt erheblich erschüttert und wirft die Frage auf, ob und in welcher Form sich so ein Ereignis wiederholen kann.
OPEC- und EIA-Berichte sorgt für Optimismus
Sowohl die OPEC als auch die EIA haben gestern ihre aktuellen Monatsberichte veröffentlicht. Die OPEC hält an ihren Prognosen des Vormonats fest und auch die EIA korrigierte ihre Vorhersagen zum Nachfragewachstum für 2021 nach oben. Einen wirklichen Aufschwung erwartet sie dann für das Jahr 2022.
Notierungen
ICE Gasoil Mai handelte bei 559,00 Dollar, +2,75 Dollar. ICE Brent handelt bei 68,67 Dollar, und damit +0,12 Dollar zum Schluss Dienstag. ICE WTI handelt bei 65,88 Dollar.