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Historischer Preisrutsch jährt sich zum ersten Mal

von comoil

Genau heute vor einem Jahr ist die weltweite Ölnachfrage ins Bodenlose gefallen, woraufhin es zu einem historischen Preisrutsch kam und WTI zwischenzeitlich auf -37,63 Dollar pro Barrel abgerutscht ist

Nachdem vor kurzem bereits die Coronakrise ihr Jubiläum begangen hat, feiert nun auch der legendäre Preisverfall des Rohöls seinen ersten Geburtstag. Vor genau einem Jahr kam es aufgrund der weltweiten Lockdowns, Reiseverbote und Maßnahmen im Zuge der Viruseindämmung zu einem nie dagewesenen Einbruch der Ölnachfrage, welcher zusätzlich noch durch einen von Saudi-Arabien angeführten Preiskrieg befeuert wurde. Erst ein Eingreifen der OPEC und ihrer Partner konnte anhand von extremen Förderkürzungen das Ruder herumreißen und den Preis innerhalb der Folgemonate stabilisieren.
Auch ein Jahr später ist Corona noch immer das alles bestimmende Thema, auch wenn sich der Ölmarkt zwischenzeitlich wieder erholen konnte. Während die Nachfrage zwar weiterhin nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht hat, so konnte die OPEC+ mit Hilfe von gezielten Fördermengenquoten die Preise stellenweise auf die ein oder andere Rally schicken.
Langfristig gehen Marktbeobachter und Analysten von einer Normalisierung der Ölnachfrage ab der zweiten Jahreshälfte 2021 aus.

Libyens Ölproduktion nutzt Force Majeure Klausel

Die libysche Ölproduktion ist erstmals seit Monaten wieder unter die Marke von 1 Mio. B/T gefallen. Ursache ist eine Force Majeure am Verladehafen Hariga im Osten des Landes, wie die staatliche National Oil Corporation gestern Abend verkündet hat. Grund sei, so die NOC, die Weigerung der Zentralbank, das langfristige Budget für den Ölsektor freizugeben. Das Ausbleiben der Zahlungen habe zu einer Anhäufung von Schulden geführt, so dass die örtlichen Unternehmen nun die Förderung einstellen mussten. Laut Angaben von örtlichen Quellen soll es so zu einem Ausfall von 300.000 B/T kommen, was die aktuelle Fördermenge von 1,29 Mio. B/T unter die besagte Millionengrenze drückt.
Inwiefern bei einem Ausbleiben der Zentralbankzahlungen von einer Force Majeure Klausel Gebrauch gemacht werden kann wird sich wahrscheinlich noch zeigen. Für gewöhnlich ist diese Naturkatastrophen oder anderen nicht menschengemachten Ursachen vorbehalten, lässt sie den Nutzer doch einseitig Lieferverträge aussetzen.

OPEC+ verzichtet auf monatliche Vollversammlung

Gerüchteweise soll die OPEC+ auf die für den 28. April geplante Vollversammlung verzichten und sich stattdessen auf das sowieso im Vorfeld stattfindende JMMC-Meeting beschränken. Dieses besitzt zwar keine Entscheidungsgewalt, gibt aber für gewöhnlich Empfehlungen heraus, welche dann in der Vollversammlung diskutiert werden.
Sollte der Termin Ende April ausfallen, wäre dies ein deutliches Zeichen dafür, dass die OPEC+ die zu Beginn des Monats geplanten Förderquoten nicht mehr verändern wird.

Notierungen

ICE Gasoil Mai handelte zuletzt bei 534,25 Dollar, +5,25 Dollar. ICE Brent handelt bei 67,67 Dollar, und somit +0,62 Dollar zum Schluss Montag. WTI handelt bei 64,21 Dollar.

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