Nachfragesorgen drücken weiter die Preise
von comoil
Die neu aufkommenden Nachfragesorgen führen bei Marktteilnehmern, angesichts der neuesten Einschränkungsmaßnahmen innerhalb der EU, vermehrt zu Pessimismus
Ein Ende der Pandemie scheint in Europa noch in weiter Ferne zu liegen. Als Folge dessen wurden die Ölpreise auch gestern wieder von der aktuellen Situation belastet. Auf lange Sicht ist zwar weiterhin von einer positiven Entwicklung auszugehen, kurzfristig ist die Nachfragesituation aber angespannt. Zum langsamen Tempo bei den Impfungen sind es vor allem die erneut ausgerufenen Lockdowns, in Deutschland euphemistisch als verlängerte Osterruhe getarnt, welche sich dafür verantwortlich zeichnen. Über die Feiertage ist demnach, aufgrund eingeschränkter Reisetätigkeit sowie der möglichen Stilllegung kompletter Industriezweige, mit keiner großen Erholung der Preise mehr zu rechnen.
API vermeldet Aufbauten bei Rohöl
Der US-amerikanische Interessenverband API vermeldete gestern für die Woche vom 19. März erneut einen Aufbau im Bereich der US-Rohölbestände. Zuvor gingen Analysten von einem leichten Abbau der Vorräte aus. Entgegen der Einschätzung des API sind die Benzinvorräte dafür stark zurück gegangen, was in dieser Größenordnung für eine gestiegene Nachfrage spricht. Mit Blick auf die vermehrten Lockerungsmaßnahmen, welche in den USA durchgeführt werden, dürfte dies nicht verwundern.
Im Laufe des Tages folgt traditionell der Wochenbericht des Energieministeriums und wird nicht nur detailliertere Zahlen über die Nachfrageentwicklung der USA aufzeigen, sondern auch, ob die Auswirkungen der Kältewelle des letzten Monats überstanden sind oder noch immer ihre Auswirkungen zeigen. Hier litt insbesondere die Raffineriekapazität, welche sich bis zur letzten Woche noch immer nicht auf das Niveau von Anfang Februar erholen konnte.
Suez-Kanal von Containerschiff blockiert
Gestern ist ein Containerschiff, welches sich auf dem Weg nach Rotterdam befand, im Suez-Kanal auf Grund gelaufen und blockiert seitdem die Wasserstraße für den internationalen Schiffsverkehr. Bis zu 100 Schiffe sollen sich aktuell vor Ort stauen und darauf warten, dass der 400 Meter lange Frachter geborgen wird. Der Suez-Kanal verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer und ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt, welche auch für den globalen Öltransport fundamental ist. Wie lange es dauert das havarierte Schiff aus dem Weg zu räumen ist bisher unklar, die Ölfutures reagierten am gestrigen Tag jedoch kurzfristig mit einem leichten Anstieg.
Notierungen
ICE Gasoil April handelte zuletzt bei 490,25 Dollar, -7,00 Dollar. ICE Brent handelt bei 61,37 Dollar und damit +0,43 Dollar zu Schluss Dienstag. ICE WTI handelt aktuell bei 58,56 Dollar.