US-Kältewelle sorgt für Force Majeure Meldungen
von comoil
Die aktuell in den USA wütende Kältewelle führt zu ersten Force Majeure Meldungen einiger Ölproduzenten an ihre Kunden
Force Majeure ist ein rechtlicher Status, bei welchem Unternehmen und Lieferanten in Fällen von höherer Gewalt von ihren vertraglichen Verpflichtungen entbunden sind. Diese Möglichkeit nutzen nun beispielsweise die Occidental Petroleum Corp., zweitgrößter Ölproduzent der im Permbecken aktiven Unternehmen, sowie der Raffineriebetreiber Citgo. Grund sind hier Ausfälle der Transportanlagen sowie komplette Stilllegungen von Betriebseinheiten. Letzten Schätzungen zufolge belaufen sich die Produktionsausfälle mittlerweile auf -3,5 Mio. B/T.
Auch Russlands Produktion beeinträchtigt
Laut den Vereinbarungen der OPEC+ hätte Russland seine Ölproduktion im Vergleich zum Vormonat wieder etwas steigern können. Dass dies nun nicht gelingt, liegt an der sibirischen Kälte, welche über die Pipelinestationen hinwegfegt. Bis zu -59 Grad Celsius für Anfang Februar sind auch in Sibirien ungewöhnlich gering und beeinträchtigen den Transport von Rohöl und seinen Kondensaten. Für die zweite Monatshälfte ist laut russischem Wetterdienst jedoch in einigen Regionen bereits mit milderen Temperaturen zu rechnen.
Rückenwind für Ölnachfrage
Die Ölbörsen erhalten momentan erfreuliche Nachrichten, welche sich positiv auf die globale Nachfrage auswirken dürften. Der vernommene Rückgang an Covid-19-Fällen in den USA sorgt zusammen mit dem umfangreichen Konjunkturpaket der Biden-Regierung mittelfristig für einen optimistischen Blick auf die US-Nachfrage.
Zudem startet in Japan, immerhin der viertgrößte Ölkonsument des Planeten, nach etlichen Verzögerungen die Corona-Impfkampagne, sodass sich auch dort über kurz oder lang die Nachfrage wieder nachhaltig erholen kann.
Notierungen
ICE Gasoil März handelte zuletzt bei 519,00 Dollar, +3,75 Dollar. ICE Brent handelt bei 63,66 Dollar, +0,31 Dollar zum Schluss Dienstag. WTI handelt bei 60,27 Dollar.