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Preisrallye weiterhin ungebrochen

von comoil

Die Nordseesorte Brent ist kurz davor die 60 Dollar Hürde zu knacken. Auch WTI peilt diese Marke langfristig an

Die sich positiv entwickelnde Impfstoffverteilung und die hohe chinesische Nachfrage sind zwei der Gründe für die aktuell hohen Ölpreise. Noch entscheidender sind jedoch die global sinkenden Lagerbestände der großen Verbrauchernationen. Diese Bestände waren zu Beginn der Corona-Pandemie massiv angewachsen, als der weltweite Verbrauch schlagartig komplett einbrach. Als Folge rutschte der Preis für WTI im April 2020 ins Minus und an den Ölmärkten musste plötzlich dafür bezahlt werden, dass einem Öl abgenommen wird. Die OPEC+ reagierte mit massiven Produktionskürzungen und einer ungewöhnlich hohen Quotentreue. Zeitgleich erholte sich der asiatische Raum schneller als erwartet, so dass die weltweiten Lagerbestände schneller abgebaut wurden als zunächst angenommen werden konnte.
China glänzt im Moment, darf man den Tankertrackingdaten glauben, mit einer Rekordzahl an sich auf dem Weg befindlichen Öltankern. 127 Schiffe sollen gerade Ware in die Volksrepublik liefern, ein neues Sechsmonatshoch. Nachdem sich China bereits im vergangenen Jahr zu niedrigen Preisen mit Öl eingedeckt hat, profitiert das Land derzeit von günstigen Frachtkosten. Die Charterkosten für Supertanker waren zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit mindestens 2017. Bis zu 250 Mio. Barrel könnten so in den nächsten Wochen an den Verladehäfen des größten Ölimporteurs der Welt ankommen.

Warnungen vor zu großem Optimismus

Kann man sich vor Erfolgsmeldungen kaum retten, sind Mahner für gewöhnlich nicht weit entfernt, um die Lage zu relativieren. In diesem Fall handelt es sich um Mike Muller, Leiter des Asiengeschäfts des internationalen Rohstoffhandelshauses Vitol. Dieser hat am vergangenen Wochenende zur Vorsicht in Bezug auf die hohen Rohölpreise aufgerufen. Diese seien zwar schneller gestiegen als vorhergesagt und auch Chinas Ölnachfrage habe sich noch schneller erholt als gedacht, jedoch sei es für eine vollständige Erholung nötig, dass der Verbrauch global anzieht.
Auch sei die Impfstoffeuphorie etwas verfrüht. Die anhaltenden Lieferengpässe und Verteilungsprobleme sind weiterhin nicht gelöst. Global erfolgt die Verabreichung höchst unterschiedlich. Ein dauerhaftes Ende der meisten Lockdowns ist noch immer nicht wirklich in Sicht.
Hinzu kommt, dass die OPEC+ für anhaltend stabile Preise das Angebot weiterhin so effektiv und diszipliniert steuern müsste wie bisher. Bei den enormen Gewinnaussichten ist es jedoch nur eine Frage der Zeit bis einzelne Mitglieder ausscheren werden um sich einen größeren Teil vom Kuchen zu gönnen.

Notierungen

ICE Gasoil Februar handelte zuletzt bei 488,50 Dollar, +1,00 Dollar. ICE Brent handelt bei 59,89 Dollar, +0,55 Dollar zum Schluss Freitag. WTI handelt bei 57,43 Dollar.

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