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OPEC+ beendet Tagung ohne Abkommen

von comoil

Das erste Zusammentreffen des Jahres 2021 der ölproduzierenden Länder ist vorerst ohne eine Einigung zwischen den Teilnehmern zu Ende gegangen.

Nach verspätetem Start und sich bereits abzeichnender Uneinigkeiten, im Zuge des kurz zuvor abgehaltenen JMMC Meetings, soll es aller Voraussicht nach heute Nachmittag in die nächste Runde gehen.

Berichten zufolge sind es unterschiedliche Auffassungen über eine erneute Ausweitung der Ölproduktion, welche eine Einigung verhinderten. Nachdem sich Russland bereits in der letzten Woche für eine Erhöhung aussprach, warnt hingegen Saudi-Arabien vor einer allzu schnellen Produktionssteigerung und plädiert dafür die bereits für Januar diesen Jahres umgesetzte Förderungserweiterung um 0,5 B/T für den nächsten Monat wieder zurück zu nehmen.
Nachdem zu Beginn des letzten Jahres die Ölpreise massiv eingebrochen sind, ist es der OPEC+ mit ihrer Förderstrategie, welche vor allem aus Förderungskürzungen im Umfang von 10 Mio. Barrel bestand, vorerst gelungen, die Ölpreise wieder zu stabilisieren. Russland drängt darauf sich dem alten Niveau langsam wieder anzunähern und erklärt dies mit einem zuversichtlichen Blick auf das Gesamtjahr 2021. Saudi-Arabien scheint diesen Optimismus nicht teilen zu wollen und rät zu weiterer Vorsicht.
Da sich die übrigen OPEC+ Mitglieder weder einstimmig auf die eine noch die andere Seite schlagen wollten, kam es gestern nicht mehr zu einem Kompromiss, weswegen es heute um 15:30 Uhr weitere Gespräche geben soll.

Großbritannien startet in den dritten Lockdown

Aufgrund der sich ungebrochen ausweitenden Coronapandemie hat der britische Premierminister Boris Johnson den nun bereits dritten Lockdown für sein Land verhängt. Bis vorerst Mitte Februar sollen sowohl Schulen als auch nichtessenzielle Geschäfte geschlossen bleiben. Die Menschen werden aufgefordert, ihre Wohnungen und Häuser nur noch zu verlassen, wenn es absolut notwendig sei.

Die Ölmärkte mögen nicht abhängig von der Nachfrage Großbritanniens sein, ist es in dieser Hinsicht auch kaum einen Vergleich zu China oder den USA wert. Jedoch dürfte das britische Beispiel eine Warnung sein, zeichnet sich doch ab, dass andere europäische und nichteuropäische Länder abermals mit vergleichbaren Maßnahmen folgen könnten.
Das unsägliche Bündnis aus einer weitaus infektiöseren Virusmutation und den vergangenen Weihnachtsfeiertagen lässt viele Experten mit einem heftigen Anstieg der Infiziertenzahlen im Laufe des Januars rechnen. Die Auswirkungen dessen machen sich erfahrungsgemäß zeitverzögert ab Anfang Februar auf den Intensivstationen bemerkbar.

Marktlage

Den negativen Einflüssen des OPEC+ Meetings und der weiterhin angespannten Corona-Situation stehen die positiven Aspekte der gestarteten Impfprogramme entgegen. Diese laufen weltweit, mal besser und mal schlechter, an und sorgen so für einen ausgleichenden Optimismus auf den Märkten, weswegen die Lage fundamental als neutral eingestuft werden kann.

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