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Rohölpreisen bleiben nervös

Die Rohölpreise konnten gestern um rund 7 Prozent zulegen. Das hatte die Märkte und Anleger nach dem Preisverfall in der letzten Woche beruhigt.

So wirken die Naturereignisse im Golf von Mexiko stützend. Hurrikan Delta hatte die US-Rohölförderung im Golf von Mexiko nahezu gänzlich zum Erliegen gebracht. Am Wochenende wurde dadurch bis zu 1,7 Mio. B/T weniger Rohöl auf den Ölplattformen gefördert. Unterdessen ist Hurrikan Delta in Louisiana auf Land getroffen und hat sich stark abgeschwächt, sodass er von Hurrikan Kategorie 2 auf einen tropischen Regenschauer herabgestuft wurde und ins Landesinnere gezogen ist. Zugleich werden erste Schäden an der Ölinfrastruktur offenbar. Total meldete einen Stromausfall an der Raffinerie in Port Arthur. Für die Anlage mit einer Kapazität von 225.000 B/T wird nun die Wiederinbetriebnahme vorgenommen. Auch das Pipeline-System war von Stromausfällen betroffen, sodass die Produktbestände auch hierdurch starke Verwerfungen bei den wöchentlichen Rohöldaten aufzeigen könnten.

Kurzfristig stützend wirkten sich zudem die Arbeitsniederlegung in Norwegen aus. Hier streiken Ölarbeiter in Zuge eines Tarifstreiks der Gewerkschaft Lederne mit den Arbeitgeberverbänden der norwegischen Ölindustrie. Die Ausfälle haben sich auf über 300.000 B/T belaufen und wirkten sich daher ebenfalls positiv auf das aktuelle Preisniveau aus. Doch mit Einigung bei den Forderungen für Lohnerhöhungen und Provisionszahlungen wird sich dieser positive Effekt nun auflösen, sodass das Preisniveau wieder mehr unter Druck geraten kann.

Libyen steigert Fördermengen

Auf der anderen Seite sorgt Libyen für Entspannung bei der Rohölversorgung. Ein Force Majeure für einen Teil des Sharara-Ölfelds wurde aufgehoben. Zudem wurde Informationen bekannt, wonach die Ölförderung am größten libyschen Ölfeld weiter hochgefahren werden soll. So soll die Kapazität von 300.000 B/T innerhalb von 10 Tagen erreicht werden. Diese Anhebung stünde für eine Verdoppelung der aktuellen Fördermenge. Die Vereinbarung der libyschen Zentralregierung und General Hafter und seinen Truppen ist bisweilen beständig. Denn der militärische Konflikt hatte dafür gesorgt, dass die Ölexporte Libyens quasi auf null gefallen sind. Die nun wieder beginnende Ölförderung und Exporte versorgen den Markt mit zusätzlichen Mengen. In Verbindung mit den Unsicherheiten der Coronapandmie sind dies zwei wesentliche preisbeeinflussende Entwicklungen, welche einen grundsätzlich bearish Effekt haben.

Brent und WTI liegen heute Morgen daher weniger fest. So kostet ein Barrel der Sorte Brent zurzeit 40,16 US-Dollar pro Barrel. Die Nordseesorte Bent wird derzeitig für 42,40 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland liegt heute bei 44,68 Euro pro 100 Liter und damit leicht unterhalb des Durchschnittspreises von Freitag.

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