Rohölpreise fallen stark
Die Ölnotierungen sind heute Morgen erneut enorm unter Druck. Der Markt erwartet die Entscheidung der OPEC mit großer Spannung und ist sensibel.
Der Rohölprei für Brent rutschte daher unter die 50 US-Dollar Marke. Die Marktteilnehmer warten auf Neuigkeiten von der OPEC. Im Moment scheint es, dass es nur zu einer Erhöhung der Förderkürzungen kommt, wenn Russland ebenfalls zustimmt. Doch Russland hält sich nach wie vor bedeckt und es ist nicht absehbar, wie die Entscheidung Russlands ausfallen wird. In jedem Fall geht es um eine Förderkürzung von 1,5 Mio. B/T, die den Markt allerdings nicht ausgleichen könnten. Der aktuell Nachfragebedarf an Rohöl wurde zuletzt deutlich höher geschätzt und lag im Bereich von 3,0 Mio. B/T. Der Mark sorgt sich zudem um die wirtschaftlichen Auswirkungen in Form von Konjunktur und Wirtschaftswachstum. Die US-Konjunkturindikatoren enttäuschten die Märkte stark, sodass sich hieraus direkte Folge auf die Ölpreise ergaben, die entsprechend nachgaben. Zudem sorgte die FED für eine lebhafte Diskussion. Diese hatte angekündigt, die Entscheidungen über Leitzinsanpassungen von der Ausbreitung und dem Verlauf de Coronavirus abhängig zu machen. Günstigere Zinsen in den USA, könnten auch dort die Wirtschaft ankurbeln. Der Zinsentscheid Mitte März wird daher von den Experten beobachtet werden.
OPEC-Kartell machtlos
Bereits im vergangenen Jahr konnte die OPEC das avisierte Preisniveau von 80 US-Dollar nicht erreichen. Zudem sorgen die unter anderem die USA für eine Verschiebung der Machtverhältnisse. Die weltweite Rohölnachfrage ist längst nicht mehr so stark von der OPEC abhängig als früher. Die OPEC hat in den letzten Jahren stetig an Marktanteilen verloren. Dieses Jahr beginnt ebenfalls nicht zugunsten der OPEC. Die meisten Staaten sind auf deutlich höhere Ölpreise angewiesen, damit die Staatshaushalte ausgeglichen sind. In der aktuellen Debatte geht es um die Kürzungen von 1,0 Mio. B/T für den engeren Kreis der OPEC-Mitglieder und um 0,5 Mio. B/T für den erweiterten Kreis, wozu auch Russland gehört. Die OPEC selbst rechnet für das gesamte Jahr 2020 mit einem Nachfragewachstum von nur noch 480.000 B/T von zuvor 1,1 Mio. B/T.
Die Rohölpreise bleiben daher wie angekündigt volatil. Brent kostet im Moment 47,76 US-Dollar pro Barrel und WTI notiert bei 43,94 US-Dollar pro Barrel. Beide Sorten liegen deutlich im Minus. Der durchschnittliche Heizölpreis liegt heute bei 57,61 Euro pro 100 Liter.