Volatilität der Ölpreise sehr hoch
Angesichts der Verwerfungen am Markt bleiben die Ölpreise im Kreuzfeuer aktueller Meldungen. Ölpreisvorhersagen bleiben sehr schwierig und ungewiss.
Maßnahmen wie in den USA setzten den Ölpreisen wieder zu. Hier wurde durch das Repräsentantenhaus 8,3 Milliarden US-Dollar freigegeben, die nun zur Bekämpfung des Corona-Virus eingesetzt werden können. Die schwächelnde Rohölnachfrage wird durch solche Maßnahme gestützt, weshalb etwaige Finanzhilfen den Ölpreis stützen. Zur Eindämmung der Marktverwerfungen haben eine Vielzahl von Politiker bereits Konjunkturpakete und Finanzmittel zugesagt, sofern diese notwendig wären. China hat mehr als 14 Milliarden US-Dollar an Hilfen bewilligt, damit die Konjunktur im Land nicht noch stärker einbricht. Wie berichtet fiel der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen auf ein Rekordtief. Zudem schaut der Markt auf das morgige OPEC-Treffen. Nach wie vor ist die Haltung Russlands nicht eindeutig. Zwar hat Präsident Putin versprochen auf die Marktgegebenheiten zu reagieren, allerdings blieben Details aus. Saudi-Arabien soll laut neusten Kommentaren gewillt sein, die Förderkürzungen der OPEC um weitere 1,5 Mio. B/T zu kürzen. Obschon der aktuellen Situation ist nicht klar, inwiefern die anderen Staaten am gleichen Strang ziehen. Mit dem Beginn der kommenden Woche dürfte der Einfluss der OPEC dann bekannt sein. Dann warten die Finanz- und Ölmärkte auf die Monatsbericht der OPEC, EIA und IEA. Die neuste Ankündigung des IWF hat verlauten lassen, dass man das diesjährige Wirtschaftswachstum schwächer sehen wird als im letzten Jahr.
Preisprognosen unter Druck
Für das erste Quartal im laufenden Jahr wird erwartet, dass die Rohölnachfrage um 3,8 Mio. B/T niedriger ausfällt, so die Experten von IHS Markit. Selbst neue OPEC-Kürzungen über 1,5 Mio. BT würden den Markt nicht ausgleichen. Das gilt auch für die Förderausfälle in Libyen, die momentan bei rund 1 Mio. B/T liegen. Goldman Sachs schätzt auf Jahressicht den Rückgang der Rohölnachfrage auf 2,1 Mio. B/T. Der Durchschnittspreis für WTI soll im April laut Goldman Sachs bei 45 US-Dollar liegen und liegt damit deutlich unter dem bisherig geschätzten Niveau von 52 US-Dollar pro Barrel. Die Erwartungen an das Ölpreisniveau wurden auch von Morgen Stanley herabgesetzt, sodass Brent und WTI im zweiten Quartal bei 55 und 50 US-Dollar gesehen werden.
Brent kostet im Moment 51,09 US-Dollar und WTI liegt bei 46,74 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist mit 58,05 Euro pro 100 Liter günstiger als gestern.