Die Ölpreise bleiben günstig
Keine Aufwärtstendenz am Ölmarkt, nachdem die Sorgen um die Ausbreitung des Coronavirus zunehmen, steht die Wirtschaft stärker unter Druck.
Die Aufwärtsbewegungen der Ölpreise sind dadurch erst einmal gestoppt. In Anbetracht der Spannungen können die Ölpreise in den nächsten Wochen durchaus weiter nachgeben. Dabei muss berücksichtigt werden, dass es auch durchaus eine Aufwärtsrallye geben könnte. Dafür fehlen aktuell die Nachrichten, denn es gibt nach wie vor keinen Impfstoff und kein wirksames Gegenmittel für das neuartige Coronavirus. Mittlerweile gibt es mehrere Fälle im Iran und auch Südkorea und Italien sind betroffen. In Italien gibt es nun eine Krisensitzung, da ganze Städte in Norditalien unter Quarantäne stehen. Zu der Sitzung reist auch der deutsche Gesundheitsminister Spahn an. Sofern es zu keiner Besserung bei der Eindämmung des Virus kommt, bleiben nicht nur die Ölbörsen unter Druck. Die Finanzmärkte leiden ebenfalls, da die Wachstumsprognosen für das laufende Jahr in Gefahr sind. In China stehen viele Fabriken immer noch still, sodass es auch direkt zu einer deutlich geringen Rohölnachfrage kommt.
Libyenkonflikt in der Sackgasse
Der Markt wurde zu Jahresbeginn von einer Eskalation im Konflikt zwischen den libyschen Regierungstruppen und der Gegentruppen um General Haftar überrascht. Zuletzt soll die Rohölförderung auf nur noch 123.000 B/T abgerutscht sein. Damit fehlen den Ölmärkten aus Libyen rund 1,0 Mio. B/T, da die Ölförderung Anfang des Jahres bei gut 1,15 Mio. B/T lag. Bisweilen ist keine Besserung in Sicht und die Exporthäfen bleiben durch die Milizen von General Haftar blockiert. Zudem sind die Öllagerstätten ausgeschöpft, sodass die Ölförderung bald ganz zum Erliegen kommen kann. Libyen kommt seit dem Sturz um dem Machthaber Gaddafi im Jahr 2011 nicht zur Ruhe und bleibt innenpolitisch ein Pulverfass. Die libysche National Oil Corporation hat nun die USA um Hilfe gebeten, damit es bald zu einer Lösung und Versöhnung beider Parteien kommt. Die Wirtschaft in Libyen leidet stark, da der Großteil des Staatshaushaltes durch die Einnahmen aus dem Rohöl erfolgen. Sofern die Bemühungen der USA Fürchte tragen, könnte der Markt bald wieder besser versorgt sein, was die Ölpreise zusätzlich belasten würde.
Der durchschnittliche Heizölpreis ist in Deutschland um über einen Euro gefallen, sodass 100 Liter im Bundesdurchschnitt 60,82 Euro kosten. Die Ölsorte WTI kostet aktuell 51,32 US-Dollar pro Barrel und Brent notiert bei 56,29 US-Dollar pro Barrel. Beide Sorten sind heute Morgen wenig verändert.