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Ölpreise steigen seit einer Woche

Wenngleich die Ölpreise nur leicht gestiegen sind, verwundert dies angesichts der aktuellen Marktsituation, da der Ölmarkt bestens versorgt ist.

Vor rund 1,5 Wochen war der Preis für ein Barrel Brent noch auf einem 1-Jahres-Tiefstand gefallen und lag im Bereich von 53 US-Dollar. Aktuell notiert der Preis für das Barrel Brent gut fünf US-Dollar über dem Tiefstand. Doch die Situation zur Versorgungssituation hat sich seit dessen nicht verschlechtert. Im Gegenteil, die OPEC rechnet auch im zweiten Quartal mit einer deutlichen Überversorgung, die dann bei etwa 570.000 B/T liegen soll. Für das erste Quartal besagen erste Hochrechnungen, dass die Nachfrage um 440.000 B/T abnehmen wird. All diese Effekte sind auf das Coronavirus zurückzuführen, da die chinesische Regierung Gegenmaßnahmen ergreift und es dadurch zu Schließungen vieler Firmen kommt. China fragt aktuell drei Mio. B/T weniger Rohöl am Weltmarkt nach, als es noch im Dezember 2019 der Fall war. Zugleich gibt es keine nennenswerten Fortschritte bei der Eindämmung des Virus, sowie der Behandlung. Die Folge ist, dass die Infizierten und Todesfälle stetig steigen und die chinesische Regierung die Gegenmaßnahmen aufrecht hält. 


Auswirkungen sind weltweit spürbar


Viele Unternehmen, aber auch Staaten merken nun die starke Abhängigkeit von China. Noch hält China offiziell an den Wachstumszielen fest, jedoch wächst die Angst vor einer steigenden Arbeitslosigkeit in China. Die Ratingagentur Moddy’s sieht insbesondere die Berieche Verkehr, Konsum, Tourismus und Unterhaltung als betroffen an und erwartet sinkende Gewinne und Umsätze. Wang Jun, Chefökonom bei der Zhongyuan Bank vergleicht die Auswirkungen eher mit der Finanzkrise, als mit dem SARS-Virus. Allen voran kleine Unternehmen leiden sehr und den Maßnahmen der Regierung und geraten schnell in Liquiditätsprobleme. Zudem ist der Dienstleistungssektor stark betroffen, hier sieht der Ökonom 4,5 Mio. Arbeitsplätze in Gefahr, sofern der Ausbruch nicht eingedämmt werden kann. Zugleich haben auch EU-Firmen Probleme durch ausbleibende Exporte. Vor allem die Pharmaindustrie steht hier im Fokus. Produkte werden aktuell nicht verschifft und die Logistik kommt streckenweise zum Erliegen. Ersatzteile aus China werden nicht geliefert und Firmen müssen sich nach Alternativen umsehen. Deshalb verschlechtert sich der konjunkturelle Ausblick außerhalb von China ebenfalls. 


 Die aktuelle Situation wird den jetzigen Fakten nach, den Ölmarkt und die Konjunktur noch länger in Atem halten. Endverbraucher und Abnehmern von Rohöl und Ölprodukten profitieren, da das Preisniveau niedrig ist. Der Markt hat somit einen neuen bearishen Effekt, womit nicht gerechnet wurde und den die OPEC, trotz Kürzungen kaum abmildern kann. Brent kostet heute Morgen 58,10 US-Dollar pro Barrel und WTI liegt aktuell bei 52,44 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland bleibt daher ebenfalls auf niedrigem Niveau bei 61,88 Euro pro 100 Liter.
 

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