Ölpreise fallen erneut deutlich
Wie es scheint, ist die Situation in China dramatischer als befürchtet. Die Zahl der Todesopfer am Mittwoch hat sich zum Vortag hin verdoppelt.
So wurden 242 neue Todesfälle bekanntgegeben, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete. Ebenfalls besorgniserregend war, dass innerhalb eines Tages, die zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen um 14.840 Stück angestiegen ist. Damit liegt die offizielle Anzahl der bekannten Krankheitsfälle auf dem chinesischen Festland bei nahezu 60.000 Menschen. Zuletzt hatten Medien berichtet, dass die Zahl der neuen Infektionen zurückgeht. Angesichts der neuen Daten haben die Händler und Analysten berichtigte Sorge, dass die chinesische Wirtschaft längerfristig stark geschwächt werden dürfte. Die Regierung versucht unter anderem durch eine Senkung des Leitzinses das Wirtschaftswachstum verstärkt anzukurbeln. Allerdings ist das öffentliche Leben in den betroffenen Gebieten nach wie vor stark eingeschränkt und das trifft dann auch die dort ansässigen Unternehmen.
Dazu kamen bearishe Daten aus den USA. Die wöchentlichen Bestandsdaten haben bei den Rohölbeständen einen Anstieg von 7,5 Mio. Barrel gemessen. Die Ölförderung in den USA blieb mit 13,0 Mio. B/T ebenfalls stabil auf einem Rekordniveau. Leichte Abnahmen bei den Produktbeständen sorgen kaum für ein bullishes Bild und wurden vom Markt nahezu ignoriert.
OPEC-Monatsbericht enttäuscht
Nun hat auch die OPEC ihren Monatsbericht veröffentlicht. Wie alle anderen Experten und Analysten konnte die OPEC nicht leugnen, dass die Rohölnachfrage aktuell stark zurückgeht. Solange die Situation in China nicht besser wird, ist mit einer weiteren Abnahme bei der Rohölnachfrage zu rechnen. Laut OPEC wird das Nachfragewachstum im Jahr 2020 um 0,23 Mio. B/T niedriger liegen, als bisher erwartet worden war. Zugleich senkte man auch die Nachfrageerwartung nach dem eigenen Rohöl um 0,2 Mio. B/T. Die OPEC Rohölförderung ist im Monat Januar um 0,5 Mio. B/T zurückgegangen. Dies hat der Marktteilnehmer nicht verwundert, da die Produktion in Libyen um über 800.000 B/T eingebrochen ist. Damit war dieser Effekt ohne Auswirkung, da er bereits eingepreist war. Der Markt wird daher weiter zu großen Teilen durch Neuigkeiten aus China und der dortigen Nachfrageentwicklung beherrscht.
Brent und WTI liegen heute Morgen deutlich tiefer. WTI kostet 50,84 US-Dollar pro Barrel und die Sorte Brent notiert bei 55,24 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist aufgrund der Aufwärtsbewegung an den Ölbörsen der letzten zwei Tage heute höher als gestern und liegt bei 62,04 Euro pro 100 Liter.