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Ölkonzerne in der Krise

Die Gewinne der fünf größten Ölkonzerne sind im Jahr 2019 drastisch eingebrochen. Die Erholung seit der Ölpreiskrise 2014 war nur von kurzer Dauer.

Gegen Ende 2013 brachen die Ölpreise seinerzeit ein und lagen Anfang 2016 streckenweise bei unter 30 US-Dollar pro Barrel Brent und WTI. Damals schien die Zeiten vieler Ölkonzerne gezählt zu sein, doch es kam anders. Die Ölindustrie ging gestärkt aus der Krise, da die Konzerne an ihrer Kostenstruktur und Profitabilität gearbeitet haben. Doch das letzte Jahr hat der Ölindustrie erneut zugesetzt. Die fünf größten Ölunternehmen Exxon Mobil, Chevron, Shell, BP und Total haben im Jahr 2019 mit rund 1,2 Billionen US-Dollar einen nahezu konstanten Umsatz erzielt, doch gleichzeitig ist der Gewinn um über 40 Prozent eingebrochen. Insgesamt wurde so nur noch 48,9 Milliarden US-Dollar verdient. Der US-Konzern Chevron verzeichnete einen Einbruch von über 80 Prozent und musste so ein rotes Konzernergebnis verzeichnen. Die Ölkonzerne sind den Ölpreisen an den Märkten quasi ausgeliefert und die waren im vergangenen Jahr alles andere als hoch. Daher sieht es im laufenden Jahr ebenfalls danach aus, als ob es ein weiteres sehr schwieriges Jahr geben wird. Nach wie vor liegt die Rohölförderung über der weltweiten Nachfrage. Genau damit hätte man Anfang der 2000 Jahre nicht gerechnet. Für die kommenden Jahre erwartet man im Grundsatz eine Rohölnachfragesteigerung von 1,0 Prozent pro Jahr. Zugleich soll 2040 der Boom und die Hochphase erreicht sein. Die klassischen Ölkonzerne müssen also andere Ertragsquellen erschließen, die nicht rein von weltweiten Rohölpreis abhängig sind. 


Weiterer Preisrutsch möglich


Das Tief der Ölpreise ist noch nicht zwingend erreicht. Problematisch ist, dass Russland sich immer noch gegen ein Sondermeeting der OPEC ausspricht. Dadurch können keine zusätzlichen Förderkürzungen umgesetzt werden, die im OPEC-Sondermeeting auf Drängen Saudi-Arabiens beschlossen werden sollten. Damit ändert sich an der stark verbesserten Versorgungsituation nichts, die insofern zustande kam, da China durch das Coronavirus nach wie vor sehr wenig Rohöl am Weltmarkt nachfragt. Zusätzlich dazu könnte eine Befriedung der Konflikte in Libyen zu einer Verbesserung der Versorgungslage mit Rohöl führen. Derzeit werden in Libyen nur noch 180.000 B/T an Rohöl gefördert. Vor der Eskalation förderte Libyen rund 1,15 Mio. B/T. Sofern die libyschen Exporte wieder steigen dürfte dies den Ölpreisen einen weiteren Schlag versetzen. 


Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland liegt daher unterhalb des Niveaus von Freitag bei 61,65 Euro pro 100 Liter. Die Sorte WTI kämpft heute Morgen mit der 50 US-Dollar Marke und liegt momentan bei 50,18 US-Dollar pro Barrel. Brent wird im Moment bei 54,36 US-Dollar pro Barrel gehandelt.
 

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