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Spekulation lassen Preise steigen

Meldungen aus China, wonach es eine wirksame Therapie gegen das Coronavirus gibt, haben die Ölpreise steigen lassen. Die WHO widerspricht dem jedoch.

Diese Meldung wurde in China über einen TV-Sender ausgestrahlt, der sich auf die Ergebnisse von Forschungen einer nicht näher genannten Universität bezieht. Demnach kann die Glaubwürdigkeit nicht näher untersucht werden. Die WHO hat durch einen Sprecher in Genf verlauten lassen, dass es keine derzeit bekannte Therapie gibt. Dennoch haben Trader diese Chance genutzt, da der Markt in den letzten Tagen stark überverkauft war. So nutzte man die niedrigen Kurse für einen günstigen Widereinstieg. Dabei mehrte sich die Hoffnung einer Reduzierung der Neuinfizierten und einem baldig entwickelten Impfstoff. Die stark verkauften Ölbörsen haben daher Platz gemacht für eine starke Gegenbewegung, sobald die bearishen Effekte durch das Virus nachlassen. Zudem warnte China die OPEC davor überhastet und mit zu harschen Konsequenzen auf die momentane Situation zu reagieren. Neuste Berichte sprechen wieder davon, dass Russland einer Förderkürzungsquotenanhebung erneut kritisch gegenüber steht. Moskau ist immer noch überzeugt, den Markt länger beobachten zu müssen. Dies könnte auch dazu dienen, abzuwarten bis die Auswirkungen des Coronavirus verflachen, damit dann gegen eine Anhebung der Kürzungen argumentiert werden kann. 


Saudi-Arabien als Zugpferd


Der eigentliche Treiber hinter verschärften Kürzungen ist das saudische Königreich. Erst im Dezember wurden zusätzliche 500.000 B/T vom Markt genommen, die ebenfalls auf Initiative des saudischen Königshauses umgesetzt wurden. Bisher verzeichnen die zusätzlichen Kürzungen kaum Wirkung, denn der Ölpreis ist von seinerzeitigen 70 US-Dollar pro Barrel auf aktuell etwa 60 US-Dollar pro Barrel gefallen. Saudi-Arabien will zudem die Kürzungen ausgewogener auf alle Mitglieder verteilen. Die Saudis kürzen etwa 400.000 B/T freiwillig mehr, um den Markt in ein Gleichgewicht zu bringen. Dabei sind die Einnahmen aus dem Rohölgeschäft dringend notwendig, um den Staatshaushalt und den umbau der Wirtschaft zu finanzieren. Wie die Empfehlung des technischen Komitees der OPEC ausgefallen ist, bleibt bisweilen unbekannt, denn es wurde ein heutiger dritter Verhandlungstag angesetzt. Tendenziell spricht das für eine sehr gespaltene Meinung innerhalb der Mitgliedsstaaten. In der Vergangenheit wurde oftmals dem Willen und der Strategie Saudi-Arabiens gefolgt. Damit ist es wahrscheinlich, dass dem abermals so ist. Jedenfalls werden die Ölpreise in den kommenden Wochen in einem starken Spannungsfeld stehen, zwischen immens Einbrüchen bei der Rohölnachfrage und Rohölversorgung und einer möglichen starken Verbesserung der Nachfrage- und Versorgungslage.


Die beiden Leitsorten Brent und WTI stehen heute Morgen deutlich oberhalb der Tageseröffnungen. WTI kostet 51,69 US-Dollar pro Barrel und Brent liegt bei rund 55,99 US-Dollar pro Barrel. Im Vergleich zu gestern liegt der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ebenfalls höher. 100 Liter Heizöl kosten im Bundesdurchschnitt heute 61,16 Euro.
 

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